Fall Dorota G. aus Heinsberg
Junge Mutter seit sieben Jahren verschwunden: Jetzt steht der Ehemann unter Mordverdacht!
Ehemann unter Mordverdacht!
Jetzt ist es traurige Gewissheit: Die seit sieben Jahren vermisste Dorota ist tot! Die damals 29-Jährige verschwand spurlos aus ihrem Haus im Kreis Heinsberg, auch eine großangelegte Suchaktion brachte keinen Erfolg. Schon damals stand ihr Ehemann in Verdacht, kam aber schnell wieder auf freien Fuß. Aber jetzt die große Wende. Haben die Ermittler jetzt endlich den mutmaßlichen Täter?

Leiter der Mordkomission: Einwirkungen durch den Hals
Es ist der Durchbruch im Fall der seit 2016 vermissten Dorota G. Der Ehemann der damals 29-Jährigen steht unter dringendem Mordverdacht, so der Leiter der Mordkommission EKHK Michael Fritsch-Hörmann bei einer Pressekonferenz am Dienstag.
Am Abend des 18. Oktober soll Dorota G. einem neuen Freund in einem Chat Fotos in Unterwäsche geschickt haben. Der jetzt festgenommene Ehemann habe demnach das Fremd-Chatten mitbekommen – und Dorota aus dem gemeinsamen Haus geworfen.
Der Ehemann sagte bereits vor sieben Jahren bei der Polizei aus, die 29-Jährige hätte das Haus freiwillig verlassen und sei nicht zurückgekehrt. Zuvor sei es nach seiner Aussage zu einem Streit gekommen, den das Paar aber beigelegt hätte. Seine Frau habe ihn für einen anderen Mann verlassen und mit ihrem damals siebenjährigen Sohn wegziehen wollen.
Doch Oberstaatsanwalt Wilhelm Muckel und seine Kollegin Katja Schlenkermann-Pitts sind sich sicher: „Dass sie in dem Haus zu Tode gekommen war, stand für uns schon damals außer Zweifel“, so Muckel. Für eine Mordanklage fehlte jedoch eine Leiche und sämtliche Indizien.
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Leiterin privater Suchaktion: "Endlich ist das alles raus"
Eine hat schon immer geahnt, dass Dorotas Ehemann etwas mit dem Verschwinden zu tun hat. „Endlich! Endlich ist das alles raus. Weil das war klar, vor sieben Jahren schon war das klar“, sagt Johanna Balla zu RTL. Sieben Jahre lang hat Johanna Balla die private Suchaktion nach der vermissten Dorota geleitet. Eine lange Zeit, in der ihr auch Zweifel kamen. „Dann bin ich nach Hause gekommen und ich war so vielleicht hat er echt gar nichts gemacht, vielleicht haben wir doch nicht Recht und er ist unschuldig. Vielleicht ist was anderes passiert.“ Doch ihr Gefühl sollte Balla nicht täuschen.
So berichtete RTL vor sieben Jahren über den Fall
Gemeinsamer Sohn in Obhut des Jugendamtes

Nach einer Überprüfung von Dorotas Ehemann stellten die Ermittler fest, dass er mittlerweile umgezogen war. Obwohl der Verdächtige große finanzielle Probleme habe, soll er das alte Haus weiterhin für einen niedrigen fünfstelligen Betrag angemietet haben. Für die Ermittler ist klar: Mit dem Haus stimmt etwas gewaltig nicht.
Heute vermuten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass der Mann die Leiche der damals 29-Jährigen schon direkt nach der Tat aus dem Haus geschafft und an einem unbekannten Ort versteckt hat. Im August wird der Ehemann dann schließlich erneut festgenommen, er schweigt zu den Vorwürfen.
Bei einer Durchsuchung seines neuen Zuhauses sei nun die stark verweste Leiche der Frau in einer Tüte in einem Schuppen gefunden worden, sagte Schlenkermann-Pitts. Bei einer erneuten Durchsuchung des alten Hauses in Süstserseel schlugen zudem Spürhunde auf dem Dachboden an, so dass die Ermittler vermuten, dass die Leiche dort zwischenzeitlich ebenfalls gelagert worden ist.
Das Kind des Paares sei nun in Obhut des Jugendamtes. Der Junge müsse jetzt erstmal verkraften, dass sein Vater mutmaßlich seine Mutter ermordet hat. (kra)