Weitere Spur in Cold Case aufgetaucht

Kieferknochen aus Wald bei Kipfenberg stammt von vermisster Sonja Engelbrecht

Vor 27 Jahren verschwand Sonja Engelbrecht spurlos. Der Fall wurde zum Cold Case, doch 2020 entdeckten Ermittler Überreste der vermissten Schülerin in Bayern. Seit Montag durchkämmt die Polizei ein Waldstück in der Nähe von Kipfenberg zum zweiten Mal und hat dabei weitere Knochen gefunden. Wie die Polizei nun bestätigte, stammt der entdeckte Kieferknochen von Sonja Engelbrecht. „Die DNA stimmt überein“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Bayern: Leiche der vermissten Schülerin in Felsspalte abgelegt

Etwa 100 Kräfte der Polizei hatten das Waldstück im im oberbayerischen Landkreis Eichstätt durchkämmt und waren dabei auf einen menschlichen Unterkiefer mit Zähnen gestoßen. Eine rechtsmedizinische Untersuchung habe nachgewiesen, dass die Knochen von der Vermissten stammen. Die Polizei geht nun davon aus, dass die Leiche der mit 19 Jahren verschwundenen Münchnerin in einer Felsspalte in dem Waldstück abgelegt wurde.

Bereits Ende November hatte es in dem Gebiet eine große Suchaktion gegeben. Einige Teile des Waldes seien dabei aber noch nicht abgesucht worden, erklärte die Münchner Polizei gegenüber RTL. Im Bereich der Felswände im Altmühltal kamen auch Spezialisten einer alpinen Einsatzgruppe zum Einsatz.

Sonja Engelbrecht aus München seit 1995 vermisst

Friedrich
Polizisten durchsuchen im November 2021 ein Waldstück.
deutsche presse agentur

Die 19-jährige Sonja Engelbrecht war im April 1995 spurlos verschwunden. Im Sommer 2020 fanden Ermittler Oberschenkelknochen in dem Wald rund 100 Kilometer nördlich von München. Eine DNA-Analyse ergab, dass sie von der vermissten Münchnerin stammen. Die Polizei vermutet, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel und ihre Leiche in dem Wald verscharrt wurde.

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Cold Case Sonja Engelbrecht: Polizei setzt Belohnung aus

Nach Polizeierkenntnissen hatte ihr Freund Sonja Engelbrecht zuletzt nachts an einer Münchner Straßenbahnhaltestelle lebend gesehen. Dann verschwand sie. Es entstanden Spekulationen, die Schülerin könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein. Doch aufgeklärt wurde der Vermisstenfall seinerzeit nicht.

Die Münchner Kriminalpolizei hofft weiterhin auf Zeugenhinweise zu Sonja Engelbrechts Verschwinden und hat eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. (bst, jgr, dpa)