25. November 2021 - 8:47 Uhr
Polizei geht von Gewaltverbrechen aus
Klärt sich nach mehr als einem Vierteljahrhundert das Schicksal der seit 1995 vermissten Münchnerin Sonja Engelbrecht endlich? Ein Waldarbeiter hat in einem Waldstück bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt einen Oberschenkelknochen gefunden – er stammt von Sonja Engelbrecht. Dies teilte die Polizei München mit.
Waldstück durchsucht - keine weiteren Hinweise entdeckt

Am Dienstag suchten rund 100 Bereitschaftspolizisten den Wald etwa 100 Kilometer nördlich der bayrischen Metropole nach weiteren sterblichen Überresten der Frau ab. Dabei kamen auch Leichensuchhunde zum Einsatz. Weiter Hinweise fanden sie allerdings bislang nicht.
Die Suche solle in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Über die Todesursache könne man derzeit keine Aussage treffen, so ein Polizeisprecher. Man vermute aber, dass Engelbrecht einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei.
Knochen wurde bereits 2020 gefunden

Den Angaben zufolge fand der Waldarbeiter den Oberschenkelknochen bereits im Sommer 2020. Weil sich die technischen Möglichkeiten, DNA-Material zu typisieren, ständig weiterentwickelten, habe man das Fundstück schließlich der seit 26 Jahren vermissten Sonja Engelbrecht zuordnen können.
Die damals 19-jährige Fachoberschülerin war im April 1995 verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Engelbrechts damaliger Lebensgefährte sie zuletzt nachts an der Münchner Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz lebend gesehen.
Danach gab es Spekulationen, die junge Frau könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein. Aufgeklärt wurde der Vermisstenfall damals nicht. (uvo; dpa)