Auch Verhandlungen sind noch möglich

Neue Bahnstreiks wohl im Januar, doch Gewerkschaftsboss hat gute Nachrichten für alle Bahnkunden

GDL-Boss Claus Weselsky (64, rechts) kündigt für den Januar neue Streiks bei der Bahn an.
GDL-Boss Claus Weselsky (64, rechts) kündigt für den Januar neue Streiks bei der Bahn an – sollte der Vorstand der Deutschen Bahn nicht einlenken.
Imago / Agentur 54 Grad / Imago /Rainer Zensen

Ob diese Nachricht Bahn-Pendler beruhigt?
Der Boss der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky (64), hat unbefristete Streiks ausgeschlossen. Aus wirtschaftlicher und Kundensicht sei das nicht vertretbar. Bis zum 7. Januar werde es weiterhin zu keinen Streiks kommen, danach schon – wenn die Führungsetage der Deutschen Bahn nicht auf die Forderungen der GDL eingehe.
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GDL-Boss Weselsky: „Streiks zwischen drei und fünf Tagen“

Dass Bahnfahrer demnächst mal wieder viel Geduld beweisen müssen, ist bereits seit Tagen bekannt. Doch am Donnerstag stellt Weselsky klar: unbefristete Streiks? Die wird es nicht geben. „Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen“, sagt der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft der Rheinischen Post am Donnerstag (21. Dezember). „Warum soll ich denn unbefristeten Streik machen, wenn die Wirksamkeit unserer Maßnahmen für jeden erkennbar ist?“, fragt Weselsky schon am Mittwoch im Deutschlandfunk. Selbst der GDL wäre der Schaden zu groß. Ebenso wie Arbeitsniederlegungen über die Weihnachtsfeiertage oder den Jahreswechsel. Doch eine Woche danach gelten andere Regeln.

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Denn am Dienstag hatte Weselsky mit einem Streik ab dem 8. Januar gedroht – wenn die Bahn-Bosse bis dahin nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen sollten. „Um wieder in Verhandlungen zu kommen, hat die Arbeitgeberseite ein Angebot zu machen“, fordert Weselsky am Mittwoch weiter. Zentrale Streitpunkte: die Absenkung der Arbeitszeit, der Tarifvertrag für Fahrdienstleiter und der Rahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung.

Streitpunkt: Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche

In der diesjährigen Tarifrunde haben die Lokführer bislang zweimal ihre Arbeit niedergelegt und damit den Bahn-Verkehr weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft hatte Ende November die Gespräche mit dem Staatskonzern für gescheitert erklärt. Die GDL fordert eine Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Dazu verlangt sie 555 Euro mehr im Monat für alle Mitarbeiter, die sie vertritt, sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.

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Zwar ist die Aussicht, dass es keine unbefristeten Streiks geben wird, für Bahn-Reisende ein kleiner Lichtblick am Horizont. Doch auch bei einer drei bis fünf Tage andauernden Niederlegung der Arbeit benötigen Pendler starke Nerven. (jak, mit dpa)