Knappe Kiste im RTL/ntv-Trendbarometer
AfD und Grüne gleichauf, SPD mit wenig Vorsprung - warum ist die AfD so stark?
Die AfD befindet sich aktuell auf Höhenflug. Laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer liegt die Partei bei 16 Prozent. Damit liegt sie gleichauf mit den Grünen. Warum ist die Partei im Moment so erfolgreich und könnten die Umfragewerte sogar noch weiter steigen?
AfD und Grüne liegen gleichauf bei 16 Prozent
Die Union verliert einen Prozentpunkt und liegt in dieser Woche bei 29 Prozent. Die SPD gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und steigert sich auf 18 Prozent. Die Grünen und die AfD liegen mit jeweils 16 Prozent wie auch schon in der Vorwoche weiter gleichauf. Auch die Werte für die FDP (7 Prozent), Linke (4 Prozent) und für die sonstigen Parteien (10 Prozent) bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert.
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Forsa-Chef: AfD fängt mit einfachen Worten den Unmut der Bürger auf
Auch in anderen Umfragen gibt es ein ähnliches Bild: Die AfD legt zu und die anderen Parteien verlieren Wählerstimmen. Laut Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner liegt das vor allem daran, dass es keine anderen Parteien mehr gibt, die das Potential aller Rechtsradikalismus-Anfälligen bedienen könnte: „Es gibt ja keine NPD-, DVU- oder Republikaner-Wähler mehr und darüber hinaus bekommt sie jetzt – und das ist eigentlich das Gefährliche daran – auch Wähler anderer Parteien, die zwar am rechten Rand sind, aber immer noch Vorbehalte hatten gegen die AfD.“
Die Bürgerinnen und Bürger seien laut Güllner in der aktuellen Lage unzufrieden mit der Politik der Ampel-Parteien. Viele würden sich nicht ernst genommen fühlen: „Und das treibt sie dann zur AfD, die natürlich mit einfachen Worten den Unmut auffangen,“ erklärt Güllner im Interview mit RTL/ntv.
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Zukunft der AfD: "Wenn so ein Dammbruch passiert, dann kann es in Richtung 20 Prozent gehen“
Die AfD ist besonders im Osten stark. Dort liegt sie teilweise sogar über dem Bundestrend. Ein Trend, der den Forsa-Chef beunruhigt: „Die Gefahr ist in der Tat, dass bei den nächsten Landtagswahlen in den neuen Bundesländern die AfD in mehreren Ländern stärkste Partei wird.“
Und in Zukunft könnten Zahlen von 16 Prozent auch noch übertroffen werden. Falls die klare Abgrenzung zwischen der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger und der AfD weiter aufweicht, „dann ist durchaus die Gefahr, dass sie über diese 16 Prozent auch noch hinauskommen,“ sagt Güllner im Interview. „Aber wenn so ein Dammbruch mal passiert, dann kann es durchaus in Richtung 20 Prozent gehen.“ (khe/forsa)
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Informationen zur Forsa-Umfrage
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv vom 02.05. bis zum 08.05.2023 erhoben.
Datenbasis: 2505 Befragte
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
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