Experte erklärt die Gefahren eines Stichs

Ärzte warnen vor Frühsommer-Zecken - wie Sie sich jetzt schützen

Die ersten warmen Sonnenstrahlen und stabile Temperaturen über der Null-Grad-Marke locken im März nicht nur uns Menschen aus dem Haus, auch ungebetenes Ungeziefer fühlt sich schon in den ersten Frühlingstagen wieder pudelwohl. Besonders Zecken werden zunehmen zu einer regelrechten Plage. Bereits in den letzten Jahren haben Experten beobachtet, dass es immer mehr und auch neue Zeckenarten in Deutschland gibt. Und das Problem wird immer größer, je milder die Winter bei uns werden.

Zeckenpopulation in den vergangenen Jahren verdoppelt

Dr. Gerhard Dobler ist Virologe am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr beobachtet, dass Zecken inzwischen fast das ganze Jahr über aktiv sind. Zwischen Mitte März und November ist hierzulande Zeckensaison. Grund: Im Frühjahr wird es früher warm und im Herbst fallen die Temperaturen später unter den Gefrierpunkt. Zecken können so gut überleben und sich vermehren.

Deshalb gibt es besonders im Frühling besonders viele Zecken. In den Jahren 2018 bis 2020 schätzt Dr. Dobler, ihre Anzahl als doppelt so hoch, wie in den 10 Jahren zuvor. Im Laufe des Jahres bis in den Herbst hinein nimmt die Zecken-Population dann zwar laufend ab. Doch bleibt die Zahl immer noch überdurchschnittlich hoch. Damit wächst natürlich auch die Gefahr, von einer Zecke gebissen zu werden. Welche Folgen ein Zeckenstich haben kann, wie hoch das Infektionsrisiko ist und was man bei einem Zeckenstich tun sollte erklärt der Experte im Video.

Lese-Tipp: Wie sie sich vor einem Zeckenbiss schützen können

FSME: Klare Impfempfehlung für Süddeutschland

Zecken gibt es überall in Deutschland. Aber besonders in Süddeutschland ist die Gefahr groß, dass mit einem Zeckenstich das FSME-Virus übertragen werden kann. Die dadurch entstehenden Frühsommer-Meningoenzephalitis ist nicht therapierbar und kann sogar tödlich verlaufen. Schutz bietet eine FSME-Impfung, die Dr. Gerhard Dobler jedem empfiehlt, der in Süddeutschland wohnt oder sich regelmäßig dort aufhält. Nur diese Impfung bietet Schutz vor der Krankheit.

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Im Freien auf die richtige Kleidung achten

Der beste Schutz vor Zeckenstichen und Infektionen ist jedoch Vorsorge. Mit der richtigen Kleidung können Sie verhindern, dass Zecken direkt mit Ihrer Haut in Berührung kommen. Hierbei kann es auch helfen, die Hose in die Socken zu stecken. Wenn Dr. Dobler im Feld unterwegs ist, dann trägt er einen weißen Overall. So ist seine gesamte Haut geschützt und auf dem hellen Stoff können krabbelnde Zecken schnell gesehen werden. Deshalb empfiehlt Gerhard Dobler Naturfreunden auch das Tragen von heller Kleidung im Freien.