Was hilft wirklich, wenn der Hals immer weiter kratzt?Husten, wir haben ein Problem!

Der Husten verlässt oft als Sieger den Ring!
Fast jeder kennt das leider: Erst kratzt der Hals, dann läuft die Nase und wenn es ganz schlecht kommt, folgt ein quälender Husten. Der ist besonders unbeliebt. Und nur die Hälfte der von Warentest untersuchten Präparate dagegen hilft – und die auch nur ein wenig.
Frei verkäufliche Hustenmittel: Verkaufsschlager zur Erkältungszeit
Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Manchmal ruiniert schon ein an sich harmloser Husten das Wohlbefinden und strapaziert Betroffene und Umstehende gleichermaßen. Wenn es ganz blöd läuft, mündet der Infekt in einer akuten Bronchitis, was noch längeres und intensiveres Husten zur Folge hat. Hierbei handelt es sich um einen Reflex des Körpers, um die Atemwege von störenden Partikeln zu befreien.
Auch reflexartig greifen Betroffene dann zu Hustenmitteln. Diese sind in Apotheken und Drogerien insbesondere in der Winterzeit ein Verkaufsschlager.
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Stiftung Warentest nimmt 27 Hustenmittel unter die Lupe
Grundsätzlich verläuft Husten in verschiedenen Phasen: zuerst als trockener Reizhusten, später als sogenannter produktiver Husten, der den Schleim aus den Atemwegen befördert. Entsprechend werden verschiedene Hustenmittel auf dem Markt angeboten:
Hustenstiller speziell gegen Reizhusten
Schleimlöser, die das Abhusten erleichtern sollen
Mittel, bei denen keine speziellen Wirkungen angegeben sind
Die Stiftung Warentest hat 27 frei verkäufliche Arzneimittel mit synthetischen und pflanzlichen Wirkstoffen für Erwachsene und Kinder geprüft, zu Preisen zwischen 2,15 und 14,80 Euro. Wissenschaftliche Experten sichteten im Auftrag der Stiftung alle relevanten Studien zu den Wirkstoffen in den Produkten und prüften: Ließ sich eine Wirkung gegen Husten nachweisen? Und wenn ja, wie stark war sie? Waren die Studien aussagekräftig und methodisch gut gemacht? Welche Risiken traten auf?
Die meisten Hustensäfte nur „wenig geeignet” oder „mit Einschränkung geeigneten”
Laut Warentest ist nur für wenige Produkte eine lindernde Wirkung aus wissenschaftlicher Sicht hinreichend belegt. Vor allem die Hustenstiller fallen im Test als „wenig geeignet” durch, denn ihre Wirksamkeit ist nicht ausreichend nachgewiesen. Zudem birgt mancher enthaltene Wirkstoff Risiken. So kann etwa Dextromethorphan abhängig machen und Halluzinationen auslösen – wenn auch nur selten.
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Bei den Schleimlösern ist die Auswahl an „mit Einschränkung geeigneten” mit 14 Produkten schon etwas größer. Hier nennen die Tester unter anderem „ACC akut”, „Umckaloabo” und „Bronchicum Elixir”. Alle sind nur in der Apotheke zu haben. Wer sich den Weg und das Geld sparen möchte, kann laut der in der Zeitschrift zitierten Allgemeinmedizinerin Sabine Gehrcke-Beck zu einem Löffel Honig greifen, um dem Husten zumindest etwas entgegenzusetzen.
Nach der wissenschaftlichen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin sind die wichtigsten Mittel bei Husten: Ruhe und Geduld. Husten dauert. Wenn er länger als acht Wochen anhält oder bestimmte Symptome wie Atemnot dazukommen, sollte man aber zum Arzt gehen. (ntv.de, awi/vho)
Dieser Artikel erschien zuerst auf ntv.de.