Sydney-Reise für Pocher-Tochter (15)Fluch oder Segen? Das sagt eine Expertin zum Luxus-Geschenk

Da staunt das Publikum nicht schlecht!
Bei der Live-Aufnahme ihrer neuen Podcast-Folge lassen Olli Pocher und Sandy Meyer-Wölden eine Bombe platzen und verraten, was Tochter Nayla von Papa Olli zum 15. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Eine Reise nach Sydney – inklusive Drake-Konzert. Völlig übertrieben oder total ok?
„Um acht aus dem Flieger und um neun ist wieder Schule – that’s the deal“
Zur ersten Gruppe zählte anfangs sogar Naylas Mama Sandy Meyer-Wölden. Im Podcast verrät sie: „Ich fand’s ‘ne scheiß Idee“, am Ende habe sie Olli dann aber doch ihren Segen gegeben.
Aber wie kam es eigentlich zu diesem sehr großzügigen Geschenk? „Man fragt ja immer die Kinder, was sie haben wollen“, erklärt Olli seinem Publikum. „Letztes Jahr sind wir bei Drake gewesen […] sie fand das supercool.“ Also habe sie ihrem Papa geantwortet: „Ich würde gerne wieder zu Drake.“
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Ein Blick in den Tourplan und: „Drake spielt in Australien und Neuseeland. Jetzt fliegen wir nach Sydney zum Drake-Konzert.“ Einen kleinen Seitenhieb kann sich Olli Pocher bei aller Großzügigkeit doch nicht verkneifen. „Dann lernt sie es mal, wie es ist, so 24 Stunden in der Economy zu sitzen“, scherzt er.
Neben dem Drake-Konzert stehe ein Zwischenstopp in Singapur und Sightseeing in Australien an. Insgesamt sei das Vater-Tochter-Duo „zwei, drei Tage vor Ort“. „Dann steigt sie um acht aus dem Flieger und um neun ist wieder Schule – that’s the deal.“
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Ob teuer oder günstig: Wichtig ist das „Wie”
Auf diesen Deal würden sich wohl auch andere 15-Jährige gerne einlassen. Doch was macht ein solch luxuriöses Geschenk mit einem Teenager? Und wo sollten Eltern bei Geschenken eine Grenze setzen? Über diese Fragen haben wir mit Familienberaterin Ruth Marquardt gesprochen.
„Wenn Kinder sehr teure Geschenke erhalten, kann das verschiedene Auswirkungen haben“, erklärt die Expertin. Zum einen könne es die Wertschätzung für materielle Dinge schmälern, da sie sich an den Luxus gewöhnen und glauben, dass solche Geschenke „normal” sind. Und das wiederum könnte zu einer verzerrten Wahrnehmung führen.
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Allerdings komme es darauf an, wie das Geschenk kommuniziert wird. „Ist bei dem Geschenk – hier der Konzertbesuch – das Verhältnis zwischen Vater und Kind im Fokus?“ Dann könne auch ein teures Geschenk die Bindung stärken, gerade bei Trennungskindern.
Und genau darum gehe es Olli Pocher, wie er ebenfalls während der Podcast-Aufnahme verrät: „Ich weiß ja, jetzt ist sie 15, das geht ja dann nicht mehr so lange höchstwahrscheinlich, wo sie noch Bock auf einen hat, und dann dachte ich, das ist auf jeden Fall so ‘ne Experience [...] Wenn man die Möglichkeit hat, dann machen wir das einfach mal. Das ist ein Geburtstagsgeschenk, an das man sich erinnern kann.“
Sonderfall Promi-Kinder: Ihnen fehlt oft eine „unglaublich wichtige Erfahrung”
Neben einer möglichen verzerrten Wahrnehmung gebe es bei Kindern prominenter Eltern laut Ruth Marquardt jedoch noch andere Faktoren zu bedenken. „In vielen Fällen erleben Promi-Kinder, dass sie ohne eigenes Zutun in eine privilegierte Welt geboren wurden.” Hier fehle dann „die unglaublich wichtige Erfahrung von Selbstwirksamkeit”. Bedeutet: Sehr privilegierte Kindern lernen oft nicht, dass man sich Dinge erarbeiten muss.
„Das birgt die Gefahr, dass sie später im Leben Schwierigkeiten haben, Motivation und Ehrgeiz zu entwickeln.” Außerdem, so erklärt Ruth Marquardt: „Auch Rückschläge zu verkraften, sich mit weniger zufriedenzugeben, kann zu einer Herausforderung werden. Ebenso wie der gesunde Umgang mit Geld.”
Mögen mich Menschen wirklich wegen meiner Persönlichkeit – oder nur, weil ich reich bin?
Es ist kein Geheimnis: Mit Wohlstand und Reichtum geht oft auch eine bessere Behandlung durch andere Menschen einher. Und genau das könne dazu führen, dass sich prominente Kinder irgendwann fragen, ob man sie wirklich ihrer selbst Willen mag oder nur wegen des Geldes. „Diese Unsicherheit kann echte Freundschaften und Beziehungen erschweren.” In dieser Hinsicht lautet Marquardts Fazit: „So tut Oliver Pocher – mit solchen Statements – seinen Kindern keinen Gefallen.”
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Ein angemessenes Geschenk auswählen – so geht’s!
„Eltern sollten bei Geschenken immer darauf achten, dass sie nicht nur den materiellen Wert, sondern auch den emotionalen Wert im Blick haben”, mahnt die Familienberaterin. Sobald Kinder das Gefühl bekommen könnten, „dass der materielle Wert eines Geschenks mehr zählt als der Gedanke dahinter oder die Zeit, die man zusammen verbringt”, sollten Eltern ihr Geschenk noch einmal überdenken.
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Die folgende Hilfestellung gibt Ruth Marquardt Eltern für die Auswahl von Geschenken mit an die Hand:
Wertschätzung statt Materialismus: Eltern sollten sich immer bewusst machen, dass es nicht um den Preis eines Geschenks geht, sondern um die Geste, die dahinter steckt. Eine kleine, aber durchdachte Aufmerksamkeit hat oft mehr Bedeutung als ein sehr teures Geschenk.
Erlebnisse statt Dinge: Gerade für Kinder im Teenager-Alter sind gemeinsame Erlebnisse häufig wertvoller als materielle Geschenke. Ein Erlebnis, das zusammen geschaffen wird, stärkt die Bindung und bleibt in Erinnerung.
Achtsamkeit auf das Kind: Wichtig ist, auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes einzugehen. Über was würde es wirklich freuen? Ein Geschenk sollte immer in einem Kontext von Aufmerksamkeit und Verständnis für das Kind stehen.
Fokus auf Werte: Eltern sollten mit ihren Kindern über die Bedeutung von Geschenken sprechen und auch ihre eigenen Werte vermitteln. Was bedeutet es, etwas zu schenken? Was ist wichtig – das Geschenk oder die Beziehung? So wird eine gesunde Haltung zum Geben und Nehmen vermittelt.
Ganz falsch macht es Olli Pocher mit seinem Geschenk für Tochter Nayla also nicht. Bei teuren Geschenken sollte jedoch immer klargemacht werden: „Das ist für die meisten Menschen nicht üblich. Das ist vielleicht eine Ausnahme oder ein sehr besonderes Geschenk.”