Was harmlos scheint, richtet Schaden an

Psychologin verrät: Diese fünf Sätze sollten Sie NIEMALS zu Ihrem Kind sagen!

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Diese fünf Sätze sollten Sie Ihrem Kind nie sagen - wir verraten, warum. (Symbolbild)

Es sind Sätze wie „Weine nicht“ – bestimmt jeder von uns hat sie schon mal gehört oder seinem eigenem Kind gesagt. Doch was zunächst harmlos klingt, kann bei Kindern einen bleibenden Schaden hinterlassen, wie eine Psychologin aus den USA erklärt.

1. "Hör auf zu weinen"

Das Kind weint und will einfach nicht aufhören. Als Elternteil tendiert man in solchen Momenten dazu, das Kind mit Sätzen wie „Hör auf zu weinen“ oder „Weine nicht“ zu besänftigen. Was in den meisten Fällen wohl einfach nur nett gemeint ist und dem Kind ein besseres Gefühl vermitteln soll, tut in Wahrheit aber genau das Gegenteil, wie Psychologin Dr. Amanda Gummer im Interview mit „Daily Mail“ erklärt.

„Für Kinder ist es wichtig, ihre Gefühle auszudrücken, und weinen kann eine natürliche und gesunde Art sein, dies zu tun“, sagt sie. Mit derartigen Sätzen würde man seinem Kind hingegen vermitteln, seine Gefühle seien nicht gültig. Besser sei es, wenn man Kindern das Gefühl vermittelt, sie und ihre Gefühle zu verstehen.

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2. "Das ist keine große Sache"

Ähnlich gelagert ist der Satz „Das ist keine große Sache“, erklärt die Psychologin. Ebenfalls mit netter Absicht verbunden, würden Eltern die Gefühle ihrer Kinder mit derartigen Äußerungen jedoch unwissentlich herunterspielen. „Auch wenn die Situation für einen Erwachsenen unbedeutend erscheint, kann sie für ein Kind eine große Sache sein“, erklärt Dr. Amanda Gummer. Es bestünde die Gefahr, dass sich Kinder zurückgewiesen fühlen und sie denken, ihre Gefühle seien nichtig.

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Besser wäre es, Eltern zeigen ihren Kindern, dass sie ihre Sorgen ernst nehmen: Verständnis zeigen und das Angebot machen, über das zu reden, was das Kind belastet, sei nachhaltig der bessere Weg.

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3. "Ich hab's dir ja gesagt"

Wie sehr hassen wir alle diesen Satz: „Ich hab’s dir ja gesagt.“ Mit großer Wahrscheinlichkeit musste ihn sich jeder von uns schon einmal anhören, nachdem etwas schief gelaufen ist. Doch so sehr wir diesen Satz selber verabscheuen, er wird von Generation zu Generation weitergetragen.

Doch damit sollte Schluss sein: „Einem Kind die Schuld für seinen Kummer zu geben oder es zu beschämen, kann dazu führen, dass es sich noch schlechter fühlt“, weiß die Expertin. Aus diesem Grund seien dieser und weitere Sätze, wie zu Beispiel „Du hättest es besser wissen müssen“, nicht ratsam. Eltern, die Fehler ihrer Kinder mit diesen Sätzen kommentieren, riskieren einen Vertrauensverlust: „Es kann sie davon abhalten, Hilfe zu suchen oder sich in Zukunft zu öffnen.“

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4. "Hab keine Angst"

Die Angst vor dem Monster unter dem Bett ist für Erwachsene etwas Irrationales. Doch viele Kinder haben sie. Wenn diese Ängste offen kommuniziert werden, tendieren Eltern jedoch dazu, Sätze wie „Hab keine Angst“ oder „Es gibt nichts, wovor du Angst haben musst“ zu äußern. Ein Fehler, wenn man Dr. Gummer fragt. Denn: „Wenn Sie die Ängste eines Kindes abtun, kann es sich allein und ohne Unterstützung fühlen“, erklärt sie.

Besser sei es, die Gefühle des Kindes zu bestärken und ernst zu nehmen und ihm außerdem die nötige Sicherheit zu bieten.

Ihre Meinung ist gefragt!

5. "Sei glücklich"

Getreu dem Motto „Don’t worry, be happy“ versuchen Eltern ihre traurigen Kinder gerne mal mit Sätzen wie „Sei glücklich“ aufzumuntern. Doch das vermittele einem Kind, dass es nicht in Ordnung ist, Trauer zu zeigen, wie die Psychologin erklärt. Wichtig sei es, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, wie wichtig es ist, seine Gefühle offen zu zeigen und zu ihnen zu stehen.

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Wer also langfristig eine gute Vertrauensbasis mit seinem Kind haben will, sollte derartige Sätze in Zukunft besser vermeiden. Und sind wir mal ehrlich: Wer von uns Erwachsenen hört all diese Sätze schon selber gerne? (vho)