Ernährungsexperte erklärtHerzhaft oder süß? Dieses Frühstück ist zum Abnehmen perfekt

von Lauren Ramoser

Süße Schoko-Creme auf einem Brötchen oder doch ein klassisches Käse-Brot?
Mit der ersten Mahlzeit des Tages treffen wir für unseren Körper eine wichtige Wahl. Ernährungswissenschaftler Dr. Volker Manz erklärt, mit welchem Frühstück wir den richtigen Grundstein für den Tag legen – und mit welchem Trick wir auch die „falsche” Wahl clever ausgleichen.
RTL-Reporterin Barbara Schweiger hat zudem das Selbstexperiment gewagt und dabei herausgefunden, mit welchem Frühstück sie nicht nur am besten klarkommt, sondern welches ihrem Körper am meisten Kraft gibt. Das verblüffende Ergebnis gibt’s im Video!

Herzhaft oder süß? Das steht beim Frühstück zur Wahl

Frühstückswünsche sind sehr individuell. Wer es süß mag, greift gerne zu Marmelade oder Schoko-Creme als Belag. Aber auch Croissants, Teilchen und Müslis stehen hoch im Kurs.

Herzhaft ist dagegen der würzige Klassiker aus Wurst und Käse mit unterschiedlichen Brotsorten oder Brötchen. Auch Eier und Speck landen bei vielen auf dem Teller. „Herzhaft heißt aber auch, dass ich viel Eiweiß zu mir nehme, viele Ballaststoffe und dementsprechend weniger Kohlenhydrate und auch weniger Zucker“, erklärt Dr. Manz im Gespräch mit RTL.

Ein gutes Beispiel für ein solches Frühstück: „Ein Roggenvollkornbrötchen für die komplexen Kohlenhydrate, dazu Avocado als gesunde Fette, gerne darüber körniger Frischkäse oder auch ein Spiegelei. Und das i-Tüpfelchen wären darüber noch Sprossen“, so der Ernährungsexperte.

Ein Porridge aus Haferflocken oder ein Joghurt lässt sich leicht in beide Richtungen kombinieren. Aber welche Wahl ist die gesündeste?

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Im Video: Plötzlich Hunger auf Süßes? Was gegen den Heißhunger hilft

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Das passiert nach einem süßen Frühstück

Ein leckeres Marmeladenbrot oder Schokocreme auf einem Croissant? Das schmeckt gut, ist aber auch eine Menge Zucker am frühen Morgen.

  • Der Vorteil: Unser Magen hat das süße Frühstück schnell verdaut, die Energie aus dem enthaltenen Zucker steht uns also schnell zur Verfügung.

  • Der große Nachteil: Ein solch zuckerhaltiges Frühstück macht nicht lange satt. Wir haben schnell wieder Hunger und essen schnell mehr. Über den Tag verteilt nehmen wir so deutlich mehr Kalorien zu uns als notwendig wäre.

Ein klassisches Beispiel für ein sehr süßes, aber ungesundes Frühstück sind Frühstückszerealien. „Dieses süße Müsli, in Milch gelöst, hat teilweise 37 Gramm Zucker pro hundert Gramm“, sagt Manz. „Das ist eher eine Süßigkeit als ein Frühstück, denn diese Produkte haben eine hohe Kaloriendichte und eine geringe Nährstoffdichte. Und es müsste genau umgekehrt sein.“

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Diese Auswirkungen hat ein herzhaftes Frühstück

Laut Dr. Manz ist ein herzhaftes Frühstück die bessere Wahl am Morgen - vor allem für diejenigen, die Gewicht reduzieren wollen. „Denn der Blutzuckerspiegel steigt nach einem herzhaften Frühstück nicht ganz so stark an. Das zieht einen positiven Blutzuckerverlauf für den ganzen Tag nach sich“, erklärt Dr. Manz.

Das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages, da es den Grundstein für den Verlauf des Blutzuckerspiegels legt. Es entscheidet sich also zu früher Stunde, wie unser täglicher Appetit und Heißhunger ist. Und auch, ob unser Körper auf ausreichend Vitamine und Nährstoffe zugreifen kann, um sich fit zu fühlen, entscheidet sich auf dem Frühstücksteller. Das bedeutet: „Ich esse das, was der Körper braucht und nicht das, was die Augen möchten“, fasst Manz zusammen.

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Lust auf Süßes? Der Trick ist „Food Sequencing”

Ihr könnt nicht auf die Süße am Morgen verzichten? Dann kommt es auf die Reihenfolge an. „Food Sequencing beschreibt die Reihenfolge der gegessenen Lebensmittel”, erklärt der Experte. Dabei gilt:

  • Erst Ballaststoffe und Eiweiß

  • und dann zum süßen Marmeladenbrot greifen.

In der Praxis sieht das dann so aus: Erst ein Ei essen oder etwas körnigen Frischkäse oder Joghurt mit zuckerarmem Obst wie Beeren und einigen Nüssen, dann eine rund zehnminütige Essenspause einlegen und dann den Porridge mit süßen Früchten oder das Marmeladenbrot essen. Der Vorteil: „Der Körper ist schneller satt, da er zunächst Eiweiße und Ballaststoffe bekommt. Die anschließende Süße lässt den Blutzuckerspiegel nicht mehr so stark ansteigen“, sagt Dr. Manz.

Auf zusätzliche Süßungsmittel im Joghurt sollten wir verzichten. Auf Dauer hat das einen positiven Effekt, denn unsere Süße-Wahrnehmung reguliert sich. Wir empfinden natürliche Süße in Obst als intensiver und süßen weniger nach. Das spart Kalorien ein und ist für unseren Körper gesünder.

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