Dombauhütte an Rekord-Restaurierung beteiligt

Kölnerin hilft, Notre-Dame wieder zum Strahlen zu bringen

In der neuen Notre-Dame steckt auch ein bisschen Köln!
Am 15. April 2019 brannte die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame in Paris lichterloh. Fünf Jahre später strahlt das Herz von Paris heller als je zuvor – auch dank einer Kölner Restauratorin!

Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris

Das Wetter spielt bei der Eröffnung der Kathedrale Notre-Dame nicht mit.
Erstrahlt im neuen Glanz: Blick in die neue Notre-Dame.
Stephane de Sakutin/POOL/AP/dpa

Wiebke Schneppel, Glasrestauratorin in der Kölner Dombauhütte, hat mit ihren Kollegen vier Buntglasfenster von Notre-Dame wiederhergestellt. Eine Millimeterarbeit, die monatelang dauerte und große Herausforderungen mit sich brachte. „Ich freue mich schon drauf, das mal in Real zu sehen”, sagt die Kölnerin stolz. „Man kann jetzt hingehen und kann sagen, ‘da oben an den Fenstern, da habe ich mitgearbeitet. Da ist irgendwo auch meine Handschrift mit drin.’”

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Rückblick: Das Inferno zerstörte den Dachstuhl und den Vierungsturm der Kathedrale nahezu vollständig. Philippe Villeneuve, Chefarchitekt der neuen Notre-Dame: „Ich brach selbst zusammen, als die Kathedrale brannte und einstürzte. Aber dann rappelte ich mich langsam wieder auf, als die Kathedrale wieder auferstand. Jedes Mal, wenn eine Wunde geschlossen wurde, fühlte ich mich besser.”

Hochgiftiges Blei wurde bei dem Brand freigesetzt, der Schaden war verheerend. Auch an den Fenstern. Zunächst müssen Wiebke und ihre Kollegen das Blei entfernen, dann können die eigentlichen Arbeiten beginnen. Die Einzelteile der neun Meter hohen Fenster müssen mit Spezial-Silikon geklebt werden. Mit unermüdlichem Einsatz der Restauratoren, 840 Millionen Euro an privaten Spenden und der Hilfe internationaler Experten erstrahlt Notre-Dame nun in neuem Glanz.

Ergebnis „sehr guter deutsch-französischer Zusammenarbeit”

Die Kölner Dombauhütte erhielt vier Fenster aus Paris in 44 Kisten, die zunächst von Ruß und Blei befreit werden mussten.
Die Kölner Dombauhütte erhielt vier Fenster aus Paris in 44 Kisten, die zunächst von Ruß und Blei befreit werden mussten.
RTL

Auch der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich ist begeistert von der Wiedereröffnung, sagt zu AFP: „Wir sind froh, dass das Herz von Paris wieder schlägt.” Er sei stolz, dass die Dombauhütte – als einzige ausländische Fachwerkstatt – daran ihren Anteil hatte. Dies sei ein Zeichen „sehr guter deutsch-französischer Zusammenarbeit”, sagte er.

Am Samstag macht sich auch der designierte US-Präsident Trump davon ein Bild – der besuchte nämlich die neue Notre-Dame und tritt wie die Kathedrale selbst zurück auf die Weltbühne. (kra)