Geheimpapier der EU durchgesickertWerden Filterzigaretten jetzt verboten?

In einem Hohlraum im Fahrzeug waren die Zigaretten versteckt. (Symbolbild)
Die EU soll ein Verbot von Filterzigaretten planen. (Symbolbild)
Sven Hoppe/dpa

Es wäre nahezu ein komplettes Rauchverbot!
Die EU-Kommission scheint einen radikalen Plan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu unterstützen. Laut einem Geheimpapier aus Brüssel wird offenbar gerade geplant, Filterzigaretten in der Europäischen Union zu verbieten, wie mehrere Medien berichten.

Bald keine Filterzigaretten und E-Zigaretten mehr in der EU?

Die WHO empfiehlt laut dem österreichischen Nachrichtenportal heute.at, speziell Filter zu verbieten, „um die Genießbarkeit und Attraktivität von Zigaretten zu verringern“. Auch elektronische Tabakprodukte könnten von dem Verbot betroffen sein.

Lese-Tipp: Genervt von rauchenden Nachbarn – wie viel Qualm muss ich ertragen?

„Ein Verbot der Herstellung, Einfuhr, des Vertriebs und des Verkaufs von Filterzigaretten würde einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Tabakkonsums darstellen“, zitiert heute.at aus dem Papier. Die meisten Zigaretten die verkauft werden, sind Filterzigaretten. Ein Verbot davon würde fast einem kompletten Tabakverbot gleichkommen.

EU soll nikotinfrei werden

Laut Kronen Zeitung, der das Papier ebenfalls vorliegt, sei außerdem vorgesehen, Verkaufsstellen für Zigaretten drastisch zu reduzieren. Auch Werbung und „Verkaufsanreize“ für Filterzigaretten sollen verboten werden. Gewinne mit Tabakprodukten sollen ebenfalls unterbunden werden.

Lese-Tipp: Jeder Siebte in Deutschland stirbt durchs Rauchen

Ziel ist offenbar, den Tabakkonsum und die Umweltschäden durch Zigarettenfilter in der EU drastisch zu reduzieren. Die WHO will eine „nikotinfreie Generation“ schaffen. Diskutiert wird laut t-online auch ein Verkaufsverbot von Tabak für alle Menschen ab einem bestimmten Geburtsdatum. Insgesamt starben im Jahr 2023 131.000 Menschen in Deutschland an gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Dies entspreche in etwa jedem siebten Todesfall (13,7 Prozent), heißt es im aktuellen Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Rauchen verursache neben Lungenkrebs mindestens weitere 16 Krebsarten wie Tumore im Mund, Rachen und Kehlkopf, Darm-, Magen- sowie Speiseröhrenkrebs. Rauchende hätten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme wie Nichtraucher und ein doppelt so hohes für Schlaganfälle. (jgr, mit dpa)

Verwendete Quellen: heute.at, Kronen Zeitung, t-online, dpa