Schwerer Missbrauch in spanischem Horror-Haus

Deutsche Eltern sperrten Kinder jahrelang ein – Nachbarin „traurig und hilflos!“

von Anna Hohns und Fabian Klein

Niemand ahnte, was sich in diesem Horror-Haus abspielte!
Im Oktober 2021 zieht eine deutsche Familie mit drei kleinen Kindern in die Nachbarschaft von Patricia Suárez Rodríguez in Oviedo (Spanien). Doch die 44-Jährige bekommt das Ehepaar nie zu sehen – bis es plötzlich in der Presse auftaucht, in Zusammenhang mit grauenvollen Missbrauchsvorwürfen!

Eltern sperrten Kinder in zugemülltem Haus ein

Denn die Eltern sperren ihre achtjährigen Zwillinge und ihren zehnjährigen Sohn im Haus ein. Weder Schule noch Arzttermine sind erlaubt, die Kinder leben in von Müll übersäten Räumen, umgeben von Exkrementen und einer schwer kranken Katze. Das Ehepaar zwingt sie dazu, Masken und Windeln zu tragen, lässt sie nicht einmal in den Garten – dann stürmen Ermittler am Montag (28. April) das Haus und erlösen die drei „vernachlässigten“ und „unterernährten“ Jungen.

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Patricia Suárez ist eine Nachbarin der deutschen Familie.
Patricia Suárez Rodríguez ist eine Nachbarin der deutschen Familie.
RTL

Die gesamte Nachbarschaft sei völlig überrascht gewesen, erzählt Rodríguez im Gespräch mit RTL. Sie wohnt nur 150 Meter von der Familie aus Deutschland entfernt. „Wir konnten uns nicht vorstellen, dass so etwas in den Mauern dieses Hauses passieren konnte.“ Die Leidenszeit der Kinder mache sie „sehr traurig und hilflos.“

Im Video: Deutsche Familie sperrt drei Kinder jahrelang ein

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Nachbarin geht von „Geisteskrankheit” der Eltern aus

Die 44-Jährige vermutet, dass der deutsche Vater (53) und die deutsch-amerikanische Mutter (48) an einer psychischen Erkrankung leiden: „Ich glaube, es ist eine Geisteskrankheit, die sie auf die Spitze getrieben haben. Und die Kinder sind die Folge der Geisteskrankheit ihrer Eltern. Es ist bedauerlich.“ Vor allem für sie als Mutter sei der so grauenvolle Missbrauch schwer zu verstehen.

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Doch für die Kinder, die nach der Befreiung so tief durchatmen, „als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen“, wie Einsatzleiter Javier Lozano die Rettung beschreibt, ist der Albtraum fast vier Jahre lang die Realität. Nun befinden sie sich in einem Heim, ihr Wohlergehen stehe an „erster Stelle.“

Die festgenommenen Eltern, gegen die ein Verfahren wegen häuslicher Gewalt mit psychologischem Missbrauch und Kindesvernachlässigung eingeleitet wurde, wandern dagegen in U-Haft. Sie werden wohl kaum in ihre alte Nachbarschaft zurückkehren. (mit dpa)