Mann überlebt Messerangriff in Hamburg

„Das war wie im Film, die Frau war plötzlich in meinem Gesicht”

von Festim Beqiri und Sebastian Stöckmann

Er ist wohl nur knapp am Tod vorbeigeschrammt.
Als am Freitagabend eine Frau (39) am Hamburger Hauptbahnhof um sich sticht, herrscht plötzlich Panik. Mittendrin: ein Mann aus Jordanien, der sich vorübergehend in Deutschland aufhält. RTL erzählt er, wie er den Messerangriff erlebt und überlebt hat.

Frau sticht an Gleis auf Menschen ein

„Ich war am Hamburger Hauptbahnhof, und auf Gleis 13 kommt eine Frau an. Ich war im Raucherbereich, und sie hat mir mit so einem Messer …”, berichtet der Mann. Mit seinen Händen deutet er an, wie die Frau mit dem Messer herumgefuchtelt hat. „Am Anfang hab ich nicht bemerkt, was los ist.”

Der Jordanier sitzt im Auto, während er über die Horror-Tat spricht: Wegen seiner Verletzung kann er nicht aussteigen. „Das war wie im Film, die Frau war plötzlich in meinem Gesicht.” Durch eine Abwehrbewegung mit der Hand kann er offenbar verhindern, dass er schwer im Gesicht getroffen wird. „Eine Hand hat stark geblutet, dann habe ich Erste Hilfe bekommen.”

Messerangriff in Hamburg: Vier Menschen schwer verletzt

Alles sei „ganz schnell” gegangen, erinnert sich der Jordanier. Die Frau habe auf ihn eingestochen und dann auf weitere Menschen auf Gleis 13. Er wurde noch am selben Tag operiert und ist vor allem für die schnelle Hilfe dankbar. „Ich bin glücklich, dass ich überlebt habe und wünsche den anderen Verletzten gute Besserung.”

Bei der Tat am Freitagabend wurden 18 Menschen im Alter zwischen 19 und 85 Jahren verletzt, vier von ihnen lebensgefährlich. Die vier lebensgefährlich Verletzten befinden sich laut Polizei alle „in einem stabilisierten Zustand”.

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Mutige Passanten stoppten Messerangreiferin am Hamburger Hauptbahnhof

Der Bahnsteig war zum Tatzeitpunkt am frühen Freitagabend voller Menschen. Dass der Angriff nicht noch mehr Menschen traf, ist laut Polizei dem mutigen Eingreifen zweier Passanten zu verdanken.

Die Tatverdächtige ließ sich widerstandslos festnehmen und soll nach bisherigen Erkenntnissen allein gehandelt haben. Laut niedersächsischem Gesundheitsministeriums war sie am Tag vor der Attacke aus einer Psychiatrie im Landkreis Cuxhaven entlassen worden. Dort war sie behandelt worden. Ein Haftrichter ordnete nach der Tat die Unterbringung der 39-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik an.