Louise (11) aus Wut über Computerspiel im Wald getötet?

Diese Rolle spielte die Schwester bei der Festnahme von Owen L.

von Sabrina Suberg und Johanna Grewer

Owen L. muss in Untersuchungshaft!
Der 23-Jährige steht unter Verdacht, die elf Jahre alte Louise in der Nähe von Paris getötet zu haben. Dass die Polizei ihn überhaupt fassen konnte, ist wohl vor allem seiner Schwester zu verdanken. Sie war es, die den Tatverdächtigen bei der Polizei meldete, wie der Staatsanwalt in einer Pressekonferenz erklärte.

Schwester erkannte ihren Bruder auf den Überwachungsaufnahmen

Die Aussage der jüngeren Schwester von Owen L. sei entscheidend für die Ermittler gewesen. Nachdem Louise erstochen in einem Waldstück in Épinay-sur-Orge gefunden wurde, veröffentlichte die Polizei Bilder eines verdächtigen Mannes. Der Unbekannte mit einer dunklen Daunenjacke war in der Nähe des Tatorts von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

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Die Leiche der elfjährigen Louise wurde in einem Waldstück gefunden.
Paoloni Jeremy/ABACA

Owen L.s jüngere Schwester sah die Bilder und erkannte ihren Bruder sofort, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Bei der Polizei beschrieb sie ihren Bruder als „gewalttätig, nervös, aggressiv und exzessiven Videospieler“. Sie habe kein gutes Verhältnis zu ihrem Bruder, denn auch sie wurde bereits Opfer seiner Wut-Attacken.

Owen L. hatte am Tag von Louises Tod plötzlich eine verdächtige Wunde

An dem Tag, als Louise verschwand, hörte Owens Schwester die Freundin ihres Bruders weinen. Kurz darauf bat der 23-Jährige seine Schwester um ein Pflaster. Er habe eine verdächtige Wunde an der Hand gehabt, erinnert sich seine Schwester.

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Laut der Staatsanwaltschaft sei Owen L. Informatik-Student. Seit Dezember soll er laut seiner Schwester aber mehr „rumhängen” als studieren. Der 23-Jährige habe gesagt, dass er Schwierigkeiten habe, sich zu kontrollieren. Er würde oft das Haus verlassen, um sich „abzureagieren“.

Staatsanwaltschaft gibt Pressekonferenz zum Fall Louise
Die Staatsanwaltschaft erklärt auf einer Pressekonferenz zum Fall Louise, wie der Tatverdächtige gefasst wurde.
Enex/BFMTV
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Tatverdächtiger soll schon mal ein Mädchen angesprochen haben

Bereits am 4. Februar soll Owen L. eine Schülerin in der Nachbarschaft belästigt haben. Offenbar versuchte er an dem Tag bereits, ein Mädchen unter einem Vorwand in den Wald zu locken. Die Zwölfjährige, die er an dem Tag ansprach, sei aber schnell nach Hause gelaufen. Hat ihr das das Leben gerettet?

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Am 7. Februar soll der 23-Jährige dann wieder „sehr wütend“ über ein Computerspiel das Haus verlassen haben. Offenbar sprach Owen L. dann die elfjährige Louise auf dem Schulweg an und lockte das Mädchen in den Wald – angeblich, um es auszurauben, wie er angibt. Das Kind habe dann aber angefangen zu schreien. Er sei in Panik geraten und habe mit einem Messer auf das Mädchen eingestochen.

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Der junge Mann soll nun wegen Mordes angeklagt werden. Auch seine Freundin wurde festgenommen. Sie wird beschuldigt, das Verbrechen nicht angezeigt zu haben. Das Paar hat aktuell ein Kontaktverbot untereinander.