In Karlstein am Main riecht’s ständig nach Gülle„Stinkedorf”-Bewohner haben die Nase voll – aber woher kommt der Mief?
Hier liegt was in der Luft, und das ist nichts für feine Näschen.
Immer wieder muss im bayerischen Karlstein am Main die Feuerwehr ausrücken, weil sich Einwohner über einen bestialischen Gestank beschweren: eine Mischung aus verbranntem Gummi, Schwefel und Gülle. Woher der Mief kommt, weiß allerdings niemand.
Im Stinkedorf mieft stinkt es zu jeder Tages- und Nachtzeit
„Es hat so richtig nach verbranntem Plastik, so richtig chemisch gerochen”, sagt Restaurantbesitzerin Alfonsa Durdi. „Muffig” oder „wie verwest” sind andere Beschreibungen von Anwohnern für das, was sich seit zwei Jahren regelmäßig über die 8.000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Aschaffenburg legt.
Mal stinkt es an Werktagen, mal am Wochenende, tagsüber oder auch in der Nacht – regelmäßig alarmieren die Karlsteiner den Notruf. Schon mehr als 15-mal musste die Feuerwehr ausrücken und versuchte mit Gasmessgeräten, der Quelle des beißenden Geruchs auf die Spur zu kommen.
Doch die Feuerwehrleute sind mit ihrem Latein am Ende. „Wir haben schon mehrfach Messungen durchgeführt – am Boden im Kanal, in der Luft”, berichtet Kommandant Andreas Emge. „Bis dato konnten wir keinen Verursacher feststellen.”
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Kommt der Gestank gar nicht aus Karlstein am Main (Bayern), sondern aus Hessen?
Nicht einmal eine Spezialeinheit für chemische Gefahren konnte weiterhelfen. Schwacher Trost: Gesundheitsgefährdende Stoffe stellten die Experten nicht fest. Firmen im Gewerbegebiet wurden überprüft – ebenfalls, ohne die Ursache für den Gestank zu finden. Die bayerischen Behörden haben einen Verdacht: Der Mief könnte von der anderen Mainseite-hinüberwehen – aus Hessen.
„Wir sind im Austausch mit der hessischen Stadt Seligenstadt, der Nachbarkommune”, versichert Karlsteins Bürgermeister Peter Kreß (FDP). „Weil diese Geruchsbeschwerden nicht nur bei uns auftreten, sondern manchmal auch auf der hessischen Seite.”
Bis das Rätsel um den bestialischen Gestank gelöst ist, werden die Menschen in Karlstein am Main wohl noch so manches Mal die Nase rümpfen.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherchen
