Aufgebrachte Anwohner!Skisprung-Ort stinkt nach verwesenden Leichen

11.03.2022, Norwegen, Vikersund: Ski nordisch, Skispringen, Weltmeisterschaft, Skifliegen, 1. Durchgang, Severin Freund aus Deutschland in Aktion. Foto: Daniel Kopatsch/Fa/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Skisprungschanze in Vikersund ist die größte der Welt.
daniel kopatsch exa, dpa, Fa

Was ist da denn los?
Ein Ort, der nach verwesenden Leichen und Fäkalien riecht. Das ist aktuell der Fall in Vikersund, Norwegen. Ausgerechnet in diesem Ort sollen aber bald die Skispringer Bestleistungen abrufen – auf der größten Skischanze der Welt.

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Vom 12. bis zum 16. März starten im norwegischen Ort Vikersund die Skisprung-Asse dieser Welt im Rahmen des Weltcups beim Raw Air auf der größten Skisprung-Schanze der Welt, auch Monsterbakken genannt. Viel Zeit ist also nicht mehr, um bis dahin alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Da kommt dieses Problem zur Unzeit. Es stinkt – und das gewaltig.

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Thomas Hovde Marthinsen, einer der Bewohner von Vikersund, das in rund zwei Wochen viele Fans anziehen soll, sagte beispielsweise im Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender NRK: „Es ist tragisch für das ganze Dorf, wenn wir als der Ort bekannt werden, der stinkt.” Laut seinen Nachbarn würde der Geruch an den von verwesenden Leichen erinnern.

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Feldgeruch behindert Skisprung-Weltcup

Der Grund für die Stinkerei: Ein Feld, dass sich rund einen Kilometer Luftlinie von dem Skisprung-Gelände befindet. Auf diesem Feld sind laut NRK rund 800 Tonnen Klärschlamm ausgeschüttet worden. Dieser soll gut für den Boden sein und die Nahrungsmittelproduktion auf dem Feld beschleunigen. Die Gemeinde hatte der Bestellung zugestimmt. Um den Geruch wegzubekommen, wurde bereits Kompost auf den Klärschlamm gelegt. Gebracht hat das bisher jedoch noch nichts, der Geruch ist weiterhin stark wahrnehmbar.

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Marthinsen sagt dazu: „Ich finde das peinlich. In wenigen Tagen findet eine Raw-Air-Party statt, und die kann so nicht stattfinden.” Eine weitere Anwohnerin, Lena Kjemperud, hat eine ganz eigene Interpretation des Geruchs: „Es ist eine Mischung aus Ammoniak und Katzenpisse. Es riecht wie Kot. Vikersund sollte für seine Skisprungschanze bekannt sein, nicht für seinen Gestank.”

Laut der Landwirtschaftsabteilungsleiterin der Gemeinde Modum sei das Prozedere mit dem Klärschlamm jedoch nicht unüblich, werde fünfmal im Jahr so betrieben. Normalerweise aber nicht mit dem Gestank: „Wir wissen nicht genau, warum, aber wir denken, dass es mit dem Wetter, dem Wind und der Windrichtung zu tun hat”, so Anna Arneberg. So bleibt für den Weltcup also nur das Prinzip Hoffnung. Hoffnung, dass es aufhört zu stinken. (nbo)