„Bei mir ist die Welt zusammengebrochen”Plötzliche Kündigung! 35 Dauercampern droht nach Weihnachten Obdachlosigkeit
Sie haben ihr Zuhause verloren!
Der Campingplatz liegt idyllisch, in der Natur. Seit einem Jahr hat der Platz in in Bad Rothenfelde (Niedersachsen) neue Besitzer, ändern sollte sich dadurch aber eigentlich nichts. Doch dann erleben 35 Camper die böse Überraschung: Fristlos wurden ihre Parzellen bis Jahresende gekündigt. Einfach so, aus dem Nichts. „Das ist unser Zuhause. Das ist unser Altersruhesitz”, sagt eine Bewohnerin im Gespräch mit RTL.
„Das ist das Allerletzte!“
Seit acht Jahren leben Brigitte und Horst Littmann als Dauercamper auf dem Campingplatz. Die kleine Gemeinschaft hier ist ihr Zuhause. Doch Ende September folgt für die Reinigungskraft und den Rentner der Schock: „Die Kündigung haben wir im September bekommen. Per Einschreiben mit der Post. Ganz unerwartet”, sagt er. Bis Silvester müssen sie ihre Parzelle räumen.
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Seitdem scheint für das Ehepaar nichts mehr, wie es war. „Das war ein Scheißgefühl. Bei mir ist die Welt zusammengebrochen“, sagt die 64-Jährige. „So behandelt man keine Dauercamper, die schon jahrelang hier sind. Und vor allen Dingen ältere Leute, die herzkrank sind. Das ist das Allerletzte!“

Für Brigitte und Horst war der Campingplatz mehr als nur ein Stellplatz – es war ihr Zuhause. Seit 2017 sind sie hier offiziell gemeldet. „Wir mussten aus der Wohnung raus. Die Rente reicht nicht für eine Wohnung“, sagt sie. Ihre Möbel verkauften sie, alles, was sie besitzen, passt in ihren Wohnwagen.

„Es ist unmöglich, als Rentner eine Wohnung zu finden, die man bezahlen kann“, sagt sie. Anfang kommenden Jahres müssen Brigitte und Horst schweren Herzens auf einen anderen Campingplatz ziehen, rund 50 Kilometer entfernt von Bad Rothenfelde. Wegen Horsts Herzkrankheit schaffen sie es nicht, bis zum Jahresende ihr altes Zuhause zu räumen.
Neue Dauercamper sollen einziehen
Vonseiten der Betreiber klingt die Lage nüchtern: Die Firma Überland Camping betont, die Kündigungen seien „auf Grundlage nachvollziehbarer und berechtigter Gründe“ erfolgt. „Beispielsweise bei wiederholten Nichtzahlungen, übermäßig verwahrlosten Stellplätzen oder schwerwiegendem Fehlverhalten“, erklärt Gründer Jan Wittlinge RTL.
In den Verträgen sei eine reguläre Kündigungsfrist von drei Monaten zum Jahresende vorgesehen. Nach Ablauf sollen die Stellplätze wieder an neue Dauercamper vermietet werden – langfristig wolle man den Bereich sogar ausbauen. Den Ärger und die Verzweiflung der Betroffenen könne Wittlinge verstehen, müsse aber als Betreiber sicherstellen, dass Regeln und Gesetze eingehalten werden.
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Von der Gemeinde Bad Rothenfelde heißt es auf RTL-Anfrage, die Betroffenen seien selbst für eine alternative Unterkunft verantwortlich. „Sollte es im Zuge der Kündigungen zu akuten Härtefällen kommen und sogar Obdachlosigkeit drohen, wird die Gemeindeverwaltung im Rahmen ihrer gesetzlichen Verpflichtungen selbstverständlich zur Gefahrenabwehr tätig werden“, so ein Sprecher.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche
































