Wir haben nachgefragt
Kaffee plötzlich hinter Gittern! Was ist los in Deutschlands Supermärkten?
Ist euch das auch schon aufgefallen?
Wer neuen Kaffee kaufen möchte, der kann das mittlerweile nicht mehr so unbeschwert tun wie gewohnt. In immer mehr Supermärkten stehen teure Kaffeesorten in abgeschlossenen Glasvitrinen oder sie werden – wie mancher Alkohol und Zigaretten – nur noch an der Kasse ausgegeben.
Kaffee wird zum Luxusgut – Diebstähle sind „existenzgefährdend”

Erste Medien beschrieben dieses Phänomen aus Berlin. Doch auch in anderen Städten haben Supermärkte ihren Kaffee mittlerweile weggesperrt. Etwa in Köln hat RTL Supermärkte entdeckt, in denen Kaffee-Pakete nur noch von Mitarbeitern herausgegeben werden.
Was dahinter steckt, hat Kristin Köbernik, Inhaberin des Edeka-Marktes Königstraße in Berlin-Wannsee, RTL erklärt. Sie sagt, „Kaffee ist zum Luxusgut geworden”. Dadurch sei es vermehrt zu Diebstählen gekommen. Insbesondere Bohnenkaffee sei bei Dieben sehr beliebt. Aus diesem Grund hat die Ladenbesitzerin entschieden: Hochwertigen Kaffee gibt es nur noch an der Stehkasse.
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Das sei zwar „mühselig für den Kunden”, aber Kristin Köbernik biete dieses Vorgehen „viel mehr Sicherheit”. Wenn immer mehr des hochwertigen Kaffees gestohlen wird, werde das irgendwann „existenzgefährdend”. Immerhin sei es täglich zu Kaffee-Diebstählen gekommen.
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Teure Produkte mit Diebstahlschutz: Auch Drogeriemärkte ziehen Konsequenzen

Als wir uns bei unserer Recherche in Köln umgeschaut haben, ist uns aber noch etwas anderes aufgefallen. Auch in Drogeriemärkten gibt es mittlerweile Produkte, die samt Diebstahlschutz – also in einer gesicherten Plastikhülle – im Regal stehen. Wer das Produkt haben möchte, muss es sich von einem Mitarbeiter „befreien” lassen.
Scheinbar haben auch hier immer mehr Diebe ihr Unwesen getrieben und die Märkte so um ihr Geld gebracht.
Kunden haben Verständnis für die strengeren Maßnahmen
Auch wenn Ladeninhaber ihre Produkte mit den genannten Maßnahmen vor Diebstahl schützen, so entgeht ihnen auch durch die strengeren Regeln Geld, das sonst in ihrer Kasse gelandet wäre.
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Kristin Köbernik habe bereits festgestellt, dass sich Kunden zum Teil schwertun, Mitarbeiter nach den weggesperrten Produkten zu fragen. „Das ist einfach eine Hemmschwelle, den Verkäufer anzusprechen”, erklärt sie. Dadurch würden Kunden, die früher den hochpreisigen Kaffee gekauft hätten, heute eher zu den günstigeren Alternativen greifen, die noch offen in den Supermarktregalen stehen. Insgesamt sei das Verständnis für die strengeren Maßnahmen aber sehr groß.