Durchblick am KühlregalSaure Sahne, Schmand oder Crème fraîche? DAS sind die Unterschiede!

Weniger Kalorien, voller Geschmack? Genau das wünschen sich viele beim Kochen und Backen.
Und mit saurer Sahne, Schmand und Co. gibt es gute und vor allem leichte Alternativen zur Sahne. Doch was eignet sich wofür? Wir verraten euch, worauf ihr bei der Verwendung achten müsst.
Was die Milchprodukte gemeinsam haben - und was nicht!
Zugegeben, saure Sahne, Schmand und Crème fraîche sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Alle drei zählen zu den Sauermilchprodukten. Sie werden aus dem abgeschöpften Rahm pasteurisierter Milch gewonnen. Diesem werden Milchsäurebakterien zugesetzt, die den Milchzucker (Laktose) zu Milchsäure abbauen. Das in der Milch enthaltene Eiweiß gerinnt dabei. Das erklärt die dickflüssige bis stichfeste Konsistenz von saurer Sahne, Schmand und Crème fraîche.
Im Supermarkt oder Discounter findet ihr die Produkte im Kühlregal. Obwohl sie sich rein optisch ähneln, unterscheiden sich die gesäuerten Milchprodukte doch deutlich voneinander. Das betrifft vor allem den Fettgehalt, Geschmack und die Konsistenz. Daher variieren auch die Kocheigenschaften der Produkte stark. Nicht alle lassen sich beispielsweise problemlos erhitzen. Das erklärt, warum sich saure Sahne und Schmand beispielsweise nicht beliebig durcheinander ersetzen lassen.
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Jetzt ist eure Meinung gefragt!
Wofür ihr saure Sahne einsetzen könnt
Wer Kalorien sparen, aber nicht auf Sahne verzichten möchte, kann zu saurer Sahne greifen. Sie liefert nur etwa zehn Prozent Fett und ist mit 117 Kilokalorien pro 100 Gramm das leichteste der drei Sauermilchprodukte. Der vergleichsweise geringe Fettgehalt spiegelt sich in ihrem leicht säuerlichen Geschmack wider, der an eine Mischung aus Kefir und Vollmilchjoghurt erinnert.
Das Milchprodukt ist reich an den fettlöslichen Vitaminen A und E. Während erste vor allem die Sehkraft stärken und für schöne Haut sorgt, macht Vitamin E freie Radikale unschädlich. Außerdem liefert saure Sahne wie andere Milchprodukte auch viele B-Vitamine, welche die Konzentration fördern und die Nerven stärken. Darüber hinaus versorgt sie unseren Körper mit Calcium, Eisen und Zink. Diese Mineralstoffe erfüllen zentrale Funktionen im Knochenstoffwechsel sowie bei der Blutbildung.
Saure Sahne hat eine feste Konsistenz. Einsetzen könnt ihr sie vor allem in der kalten Küche. Saure Sahne eignet sich beispielsweise ideal als Alternative für Mayonnaise oder Schlagsahne in Dips oder Salat-Dressings. Zum Kochen ist sie hingegen nicht geeignet, da saure Sahne bei höheren Temperaturen ausflockt. Alternativ könnt ihr bereits fertig zubereitete Gerichte wie Suppen auch nachträglich damit toppen.
Übrigens: Mit der ursprünglich aus den USA stammenden Sour Cream hat die bei uns erhältliche saure Sahne hingegen nichts zu tun. Die US-amerikanische Variante liefert mit einem Gehalt von etwa 18 bis 20 Prozent oft doppelt so viel Fett
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Was Schmand von saurer Sahne unterscheidet
Der Geschmack von Schmand erinnert ein wenig an griechischen Joghurt. Somit schmeckt er deutlich milder als saure Sahne. Das liegt unter anderem an dem höheren Fettgehalt, der zwischen 20 und 29 Prozent liegt. Daher liefert Schmand mit durchschnittlich 240 Kilokalorien pro 100 Gramm auch mehr Kalorien. Er punktet mit einer festen, aber cremigen Konsistenz. Dabei schmeckt er ähnlich wie griechischer Joghurt.
Vor allem in der nord- und osteuropäischen Küche ist Schmand beliebt. Hier wird er oft als Füllung für Pfannkuchen oder Teigtaschen verwendet. Da Schmand wie saure Sahne auch bei höheren Temperaturen ausflockt, ist er ebenfalls besser für die Zubereitung kalter Speisen geeignet. Ideal ist er als Basis für Dips. So könnt ihr daraus zum Beispiel Sour Cream und somit eine leckere Quarkalternative zu Ofenkartoffeln zubereiten. Schneidet dafür einfach einen Bund Schnittlauch und rührt die Kräuter unter eine Packung Schmand.
Aber auch zum Andicken von Saucen oder Verfeinern von Suppen könnt ihr Schmand verwenden. Am besten gebt ihr ihn erst hinzu, wenn die Speisen bereits etwas abgekühlt sind. Oder ihr achtet darauf, dass der Schmand mehr als 28 Prozent Fett enthält. Ab dieser Fettmenge flockt er nicht mehr so leicht aus.
Und last but not least eignet sich Schmand auch für Süßspeisen wie Kuchen, da er den Teig schön locker und fluffig macht.
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Für diese Speisen ist Crème fraîche ideal
Das ursprünglich aus Frankreich stammende Sauermilchprodukt liefert mit mindestens 30 Prozent wesentlich mehr Fett als saure Sahne, aber auch mehr als Schmand. Das erklärt, dass mit 292 Kilokalorien pro 100 Gramm auch der Kaloriengehalt höher ist. Dadurch hat Crème fraîche aber auch eine besonders cremige Konsistenz und einen milden Geschmack.
Ihr könnt sie zum Verfeinern von Suppen und Saucen verwenden, auch zum Abmildern scharfer Speisen. Anders als Schmand und saure Sahne könnt ihr die frische Sahne, wie Crème fraîche übersetzt heißt, auch fürs Kochen verwenden. Der erhöhte Fettgehalt sorgt dafür, dass Crème fraîche hitzebeständig ist und auch bei hohen Temperaturen nicht ausflockt.
Das fettreiche Sauermilchprodukt eignet sich perfekt für Crumble mit Früchten, Flammkuchen oder süße wie herzhafte Tartes.
Rezept für Nudeln mit Crème fraîche-Champignon-Sauce (für zwei Personen):
Zutaten:
300 Gramm Nudeln
500 Gramm Champignons
zwei Zwiebeln
zwei Esslöffel Butter
300 Gramm Crème fraîche
Petersilie und Schnittlauch nach Geschmack
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebeln fein würfeln und Champignons in Scheiben schneiden.
Butter in der Pfanne erhitzen und Zwiebeln und Champignons darin andünsten.
Mit einem Schuss Riesling ablöschen, ein wenig köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Währenddessen die Nudeln kochen.
Alles zusammen servieren und mit Schnittlauch und Petersilie bestreuen.
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