Gefährlicher Energie-KickDieser Stoff ist eigentlich verboten! 18 von 22 Energydrinks fallen bei Öko-Test durch

Wachmacher mit Risiko!
Dass Energydrinks viel Koffein und Zucker enthalten, ist nicht neu. Doch eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt nun, dass eine andere Substanz noch viel problematischer ist. Warum 18 der 22 Drinks mit „mangelhaft” oder „ungenügend” abgeschnitten haben, seht ihr im Video.

Öko-Test hat 22 Energydrinks zwischen 30 Cent und 1,49 Euro pro 250 Milliliter im Labor unter die Lupe genommen, darunter bekannte Marken wie Red Bull und Monster sowie viele günstige Produkte vom Discounter.

Die süßen Energie-Booster aus der Dose sind nach wie vor ohne Altersgrenze frei verkäuflich. Ein Fehler, wie immer mehr Verbände, Medizinerinnen und Mediziner finden. Schließlich kann zu viel Koffein zu Herz-Kreislauf-Problemen führen und zu viel Zucker unter anderem Diabetes auslösen. Allerdings stand im aktuellen Test ein Stoff im Fokus, der nicht im Getränk selbst, sondern in der Verpackung steckt.

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Schon wieder Bisphenol A! Warum das problematisch ist

Es geht um Bisphenol A, kurz BPA. Eine Industriechemikalie, die eine hormonelle Wirkung hat, als reproduktionstoxisch eingestuft ist und im Verdacht steht, mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern zu tun zu haben. Außerdem soll sie bereits in geringen Mengen das Immunsystem beeinträchtigen.

Für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) waren das genug Gründe, den noch vertretbaren Tageshöchstwert stark zu senken. Bei 14 Produkten im Test waren die BPA-Gehalte so hoch, dass ein Jugendlicher diesen Wert zu mehr als 100 Prozent ausschöpft, wenn er täglich eine 250-Milliliter-Dose trinkt.

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Verbot mit Schonfrist

Bis auf den Hell Energy Drink Classic (89 Cent pro 250 ml) wurde auch in allen anderen getesteten Produkten BPA gefunden, beim Markenklassiker Red Bull Energy Drink (1,39 Euro pro 250 ml) immerhin nur in Spuren. So schaffen es die beiden immerhin auf ein „ausreichend“.

Eigentlich ist der Einsatz der Substanz in Lebensmittelverpackungen schon seit Januar 2025 verboten. Hersteller dürfen Dosen mit BPA in der Innenbeschichtung allerdings noch bis zum 20. Juli 2026 in den Verkehr bringen – und auch danach gilt noch eine Übergangszeit für Restbestände.

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Zu viel Zucker in fast allen Energydrinks

Mehr als drei Viertel der getesteten Drinks enthält über zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Eine einzige 250-Milliliter-Dose bringt es damit auf rund acht Stück Würfelzucker – ein Jugendlicher überschreitet damit die von der WHO empfohlene Tagesdosis deutlich.

Der „ausreichende“ Rockstar Energy Drink Original (90 Cent pro 250 ml) setzt mit 4,2 Gramm pro 100 Milliliter zwar deutlich weniger Zucker ein, wird aber wegen der enthaltenen Süßstoffe trotzdem von Öko-Test abgewertet – „weil sie die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen und Appetit auf mehr machen können“, heißt es.

Auch den Zusatz von B-Vitaminen, mit dem viele Anbieter werben, kritisiert Ökotest. Das sei zwar gesetzlich erlaubt, doch „ihren Vitaminbedarf sollten vor allem Jugendliche unserer Ansicht nach lieber über eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung decken – und nicht über Energydrinks mit hohem Zuckergehalt.“

Alle Ergebnisse könnt ihr auf ökotest.de abrufen. (rka)