RTL-Autorin findet klare Worte

Gen Z hat Angst vor Fleischtheken – das steht für ein größeres Problem dieser Generation!

Closeup group of interracial gen z hipsters friends Sitting outdoors typing on  modern smartphone devices. 
Millenial people swiping on touch screens and using the internet concept
Die Generation Z (zwischen 1995 und 2009 geboren) verbringt viel Zeit am Handy.
iStockphoto

Auch das noch!
Nach der Angst vor einer 40-Stunden-Arbeitswoche und diversen anderen Problemen, mit denen sich die sogenannte Generation Z konfrontiert sieht, macht derzeit ein Video auf TikTok die Runde, das eine neue Angst der Gen Z enthüllt: Es geht um Fleisch- und Käsetheken im Supermarkt. Das hat nichts mit Veganismus zu tun, sondern mit dem Bestellvorgang. Warum mich das tatsächlich schockiert – ein Kommentar.

„Meine größte Angst als Heranwachsende”

Unter dem Video von TikTokerin Isabel (isaalaureano2) heißt es: „Sagt mir bitte, dass ich nicht die Einzige bin, die nicht weiß, wie man in einer Metzgerei einkauft.” Sie bezeichnet den Gang ins Fleischereifachgeschäft sogar als ihre „größte Angst als Heranwachsende”.

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Wie auch ich im ersten Moment, als ich das Video gesehen habe, dürften sich jetzt viele Menschen älteren Semesters fragen, was man für den Einkauf beim Metzger denn bitte besonderes können muss. Man geht hinein, gibt seine Bestellung auf, zahlt und verlässt das Geschäft. So einfach geht’s – zumindest in der Theorie. In der Praxis scheint die Gen Z allerdings Probleme mit der Umsetzung dieses einfachen Konstrukts zu haben, insbesondere mit dem Part, der die Bestellung beinhaltet.

Das lernt man doch als Kind!

Wie aus den Kommentaren unter dem Video hervorgeht, scheint das größte Problem der Gen Z darin zu liegen, dass sie entweder schlicht nicht weiß, welches Fleisch sie für welches Gericht oder wie viel Fleisch sie für wie viele Personen benötigt.

So schreibt ein TikTok-User: „Entweder bestelle ich zu wenig oder ich übertreibe es.” Und ein anderer pflichtet bei: „Es ist schwer, den Dreh rauszukriegen.” Ein anderer User verrät, dass er an der Käsetheke einmal 50 Gramm Käse bestellt habe und lediglich eine Scheibe bekam. „Ich bin mit meiner Scheibe Käse gegangen, schweigend und voller Scham“, heißt es.

Doch der Inhalt des Videos stößt nicht bei allen Followern auf Verständnis. So schreibt ein TikTok-User: „Bist du nie mit deinen Eltern einkaufen gegangen? Das lernt man doch schon als Kind.” Ja, das war zugegebener Maßen auch einer meiner ersten Gedanken. Aber dann wurde mir etwas anderes bewusst ...

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Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden

Im ersten Moment hat es mich schlicht sprachlos gemacht, dass ein solches, in meinen Augen lapidares, „Problem” bei TikTok derart viel Zuspruch erhält. Doch dann wurde mir etwas anderes – viel Schockierendes – bewusst: Dieses Video ist der beste Beweis dafür, dass „miteinander sprechen” für viele Menschen jüngerer Generationen nicht mehr die Norm ist. Anstatt die Bedienung um Rat zu fragen, geht man lieber mit falschen Mengen oder Produkten nach Hause. Man stellt lieber ein Video seines Problems ins Netz und hofft auf Zuspruch.

Während es für die Generationen unserer Großeltern und Eltern – auch mangels Alternativen – völlig normal war, andere Menschen um Hilfe zu bitten und nachzufragen, scheint dieses Vorgehen mit jeder weiteren Generation an Normalität zu verlieren. Bei Fragen wird lieber Google konsultiert und um vermeintlich unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, werden lokale Fachgeschäfte gemieden und es wird im Netz bestellt.

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Doch dadurch droht nicht nur Fachbetrieben auf Dauer das Aus, sondern die Menschen werden auch verlernen, richtig miteinander zu sprechen und sich auszutauschen. Und das, liebe Gen Z, dürft ihr bitte nicht zulassen. Bitte verlernt nicht, miteinander zu sprechen!