Sogar eine Hauttransplantation ist nötigE-Zigarette explodiert in Hosentasche! Mann erleidet schwere Verbrennungen

ARCHIV - 27.03.2018, Niedersachsen, Braunschweig: Ein Krankenpfleger im Klinikum an der Salzdahlumer Straße durch eine Glastür mit der Aufschrift "Notaufnahme". (zu dpa: «Reformen sollen Notfallversorgung in Niedersachsen entlasten») Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine E-Zigarette explodiert in Kenneth Andersens Hosentasche. Die Folge: 70 Prozent seines Beines erleiden Verbrennungen zweiten Grades. (Symbolbild)
dpa, Hauke-Christian Dittrich

„Überall Feuer und Flammen“
Für den Norweger Kenneth Andersen (49) nimmt ein normaler Arbeitstag eine tragische Wendung: Plötzlich züngeln aus seiner Hosentasche Flammen – eine E-Zigarette ist explodiert! Die Folge: 70 Prozent seines Beines erleiden schwere Verbrennungen, sogar eine Hauttransplantation ist nötig.
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Plötzlich stand sein linkes Bein in Flammen!

Wie der Norwegische Rundfunk (NRK) auf seiner Internetseite schreibt, sei Kenneth Andersen wie gewohnt seiner Arbeit in einer Autofabrik nachgegangen. Doch als er etwas vom Boden aufheben will, steht plötzlich sein linkes Hosenbein in Flammen. Eine E-Zigarette in der Tasche des Norwegers sei explodiert und habe Feuer gefangen. „Sobald ich die Hitze gespürt habe, waren überall Feuer und Flammen“, erinnert sich Kenneth Andersen im Interview mit NRK.

Er habe noch versucht, die E-Zigarette aus seiner Hosentasche zu ziehen. Doch diese sei bereits mit dem Stoff der Hose verschmolzen gewesen. Rund 20 Sekunden habe es gedauert, bis er sich die Hose mit Hilfe seiner Arbeitskollegen endlich vom Leib reißen konnte.

Zu lange, denn die E-Zigarette hatte bereits einen Großteil seines linken Beines verbrannt.

Verbrennungen zweiten Grades: Linkes Bein ist zu 70 Prozent betroffen

Schlimme Schmerzen habe der Norweger in diesem Moment nicht verspürt. Daher reinigt er die Wunde zunächst eigenständig, heißt es. Später sei er in die Notaufnahme gefahren, wo man die Wunde nochmals gesäubert und anschließend verbunden habe. Wie NRK schreibt, entlässt man Andersen mit der Aufforderung aus dem Krankenhaus, am nächsten Tag einen Arzt aufzusuchen.

Dieser erkennt dann den Ernst der Lage: „Der Arzt schickt mich direkt in die Notaufnahme der Universitätsklinik Stavanger“, erzählt Kenneth Andersen. Dort erhält er dann die ernüchternde Diagnose: 70 Prozent des linken Beines haben Verbrennungen zweiten Grades erlitten. Die Folge: In einer Operation transplantiert man dem verbrannten linken Bein gesunde Haut des rechten.

Aber wie kann es sein, dass Andersen trotz dieser starken Verletzungen keinerlei Schmerzen hatte? Das habe einen guten Grund, wie die Ärzte ihm erklären: Durch das Feuer sei ein Nerv im Bein des Norwegers beschädigt worden – somit habe er zunächst keinen Schmerz spüren können.

„Es wird lange dauern, bis das heilt“, sagt Kenneth Andersen im Gespräch mit der norwegischen Zeitung Dagbladet. Auf E-Zigaretten verzichten werde der 49-Jährige in Zukunft zwar nicht, doch er habe aus diesem Vorfall gelernt und werde seine Zigarette künftig nicht mehr in der Hosentasche aufbewahren.

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Vorfälle wie dieser passieren immer wieder. Wie kann das sein? Im Gespräch mit RTL erklärt VapeShop-Besitzer Christian Tänzer schon 2019, dass das Risiko von E-Zigaretten darin bestehe, dass viel Energie auf engstem Raum gespeichert werde. Würden sie unsachgemäß benutzt, könnten sie explosiv entgasen – dabei können dann blitzartig Feuerbälle mit Temperaturen von bis zu 650 Grad Celsius entstehen.

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Auch die Geschäftsführerin von Kristiansand Damputstryr AS (KRS) – in einer Niederlassung des Unternehmens hatte Andersen die explodierte Zigarette gekauft – erklärt auf Anfrage von NRK, dass E-Zigaretten in Hosentaschen zwar genauso sicher sein sollten wie Handys, aber: „Es ist jedoch sehr wichtig, dass keine Produkte, die Batterien enthalten, Stürzen oder Schlägen ausgesetzt werden.“ (vho)