Nicht nur gut für unser Gehirn!
Wer liest, lebt länger: Warum Bücher unsere Lebensdauer positiv beeinflussen
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Das Lesen von Büchern rückt in der heutigen Zeit immer weiter in den Hintergrund. Im Vordergrund steht vermehrt der Konsum digitaler Inhalte. Dabei ist Lesen so gesund. Es soll die emotionale Intelligenz fördern und sogar das Leben verlängern. Aber warum ist das eigentlich so? Und welche weiteren positiven Faktoren bringt das Schmökern mit sich? Das verrät Gerhard Lauer, Professor für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, im Video.
Außerdem hat Professor Christoph Kleinschnitz, Direktor der Neurologie an der Uniklinik Essen, im RTL-Interview weitere interessante Fragen rund um das Thema Lesen und dessen positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit beantwortet.
Wissenschaftlich bewiesen: Bücherwürmer leben länger
Wer an das Schmökern von Büchern denkt, denkt mit Sicherheit in erster Linie an das klassische Buch aus Papier. Seite um Seite blättert man sich durch Geschichten. Doch die Papiervariante ist schon lange nicht mehr die einzige Möglichkeit, Geschichten zu konsumieren. Tablets und E-Reader haben in den letzten Jahren das altmodische Buch oftmals abgelöst. Doch macht es einen Unterschied, ob man auf einem Tablet oder auf Papier liest? „Das spielt letztlich keine Rolle“, sagt Prof. Kleinschnitz. Wichtig sei nur, dass man liest. Denn: Dadurch werden die Sehnerven, das Sprachzentrum und andere Zentren im Gehirn aktiviert. Und das sei das Ausschlaggebende.
Doch es werden nicht nur wichtige Areale des Gehirns aktiviert und gefördert, Lesen soll sogar das Leben verlängern können. Stimmt das wirklich? Der Experte sagt ja! Eine Studie habe das tatsächlich gezeigt. Besonders die Viel-Leser mit drei Stunden pro Woche und mehr profitieren demnach vom lebensverlängerndem Effekt des Lesens. „Man weiß, dass der Blutdruck gesenkt wird, dass Stress abgebaut wird und man weiß, dass durch das Lesen Giftstoffe im Gehirn abgebaut werden oder gar nicht erst entstehen“, so der Neurologe. Diese Kombination positiver Effekte könnte sich positiv auf die Lebensdauer eines Menschen auswirken.
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Demenz und Depressionen: Lesen als wichtige Begleittherapie
Doch Schmökern hat nicht nur vorbeugend positive Effekte auf den menschlichen Organismus. Auch als Begleittherapie wirkt sich Lesen oder Vorlesen positiv aus. „Als begleitende Therapie sind besonders Demenzerkrankungen zu nennen, also der klassische Alzheimer.“ Hier würden besonders Geschichten aus der Vergangenheit der Betroffenen dafür sorgen, dass Erinnerungen geweckt und ein positives Gefühl vermittelt wird. Doch auch bei Depressionen können entsprechende Bücher eine gute Maßnahme sein, Positivität entstehen zu lassen, weiß der Experte.
Zu Zeiten, in denen verschiedene Streaming-Dienste für Hörbücher oder Podcasts immer weiter auf dem Vormarsch sind, geraten klassische Bücher noch weiter in den Hintergrund. Doch kann das Hören von Geschichten das Lesen ersetzen? Und hat auch das Vorlesen lassen ähnliche Effekte? „Es ist anderer Input, der ins Gehirn geht.“ Während Vorlesen eher einen meditativen Effekt habe, sei es sinnvoller aktiv zu lesen, wenn man wirklich etwas für sein Gehirn tun wolle. Der Experte würde auch für eine gesunde Schlafhygiene das aktive Lesen dem Zuhören von Geschichten oder Podcasts vorziehen: „Ein Fernseher oder eine CD im Hintergrund ist weniger gut, weil man dann doch wieder aufwacht, wenn das weiterläuft.“
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Viele gute Gründe um mal wieder ein Buch zur Hand zu nehmen, finden Sie nicht auch? Und besonders jetzt im Winter gibt es doch fast nichts gemütlicheres, als sich mit einer Tasse Tee und einem guten Buch zurückzuziehen. (vho)