Sie schenkten dem Amokschützen die Waffe

Ihr Sohn erschießt vier Mitschüler - Eltern müssen jetzt ins Gefängnis!

Ethan Robert Crumbley, 15, charged with first-degree murder in a high school shooting, poses in a jail booking photograph taken at the Oakland County Jail in Pontiac, Michigan, U.S. December 1, 2021, in a combination photograph with his parents Jennifer Lynn Crumbley and James Robert Crumbley who were taken into custody December 3, 2021.  Oakland County Sheriff's Office/Handout via REUTERS  THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. THIS PICTURE WAS PROCESSED BY REUTERS TO ENHANCE QUALITY
Ethan Robert C. (links) erschießt mit 15 Jahren vier Mitschüler. Seine Eltern schenkten ihm die Waffe.
Reuters

Die ganze Familie muss für viele Jahre in den Knast!
Jennifer und James C. haben Dinge ignoriert, „die einem vernünftigen Menschen die Nackenhaare zu Berge stehen lassen würden“, erklärt die Richterin bei der Urteilsverkündung. Ihr Sohn tötet 2021 im US-Bundesstaat Michigan vier Mitschüler. Es ist das erste Mal, dass in den USA die Eltern eines Schul-Amokschützen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden.

Mindestens zehn Jahre Haft wegen schwerer Versäumnisse

Vier Todesopfer der Schulschießerei
Vier Schüler erschoss Etahn C. mit der Waffe, die seine Eltern dem damals 15-Jährigen geschenkt hatten.
Priivat/ABC

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Jennifer und James C. erwartet eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Frühstens nach zehn Jahren können die Eltern auf Bewährung entlassen werden, entscheidet das Gericht am Dienstag (9. April). Sie werden wegen der fahrlässigen Tötung verurteilt, da sie die Tatwaffe ungesichert im Haus aufbewahrten. Außerdem haben sie Signale ignoriert, die auf die mentale Gesundheit ihres Kindes hindeuteten. Bei dem Urteil gehe es nicht um schlechte Erziehung, sondern um schwere Versäumnisse, sagt die Richterin.

So hat Ethan C. unter anderem dunkle Bilder einer Waffe mit einem verwundeten Mann gezeichnet. Neben seinen Matheaufgaben hat der damals 15-Jährige düstere Sätze geschrieben, wie zum Beispiel: „Die Gedanken wollen nicht aufhören. Helft mir. Mein Leben ist sinnlos. Überall Blut.“

Angehörige der Todesopfer machen Eltern Vorwürfe

Video showing Jennifer Crumbley, left, with her son Ethan Crumbley at a gun range on Nov. 27, 2021 for target practice, is shown in the courtroom during Jennifer Crumbley's trial, Thursday, Jan. 25, 2024, in Pontiac, Mich. Jennifer Crumbley is charged with involuntary manslaughter in the Nov. 30, 2021, attack at Oxford High School. Prosecutors say she and husband James Crumbley were grossly negligent and that their son's actions were foreseeable. (Mandi Wright/Detroit Free Press via AP, Pool)
Drei Tage vor der Tat bringt Jennifer C. ihrem Sohn an einem Schießstand den Umgang mit der Waffe bei.
AP, Mandi Wright

Statt die Signale zu erkennen, schenken die Eltern Ethan eine Pistole. Und nicht nur das: Jennifer C. nimmt ihren Sohn mit zu einem Schießstand und erklärt ihm, wie die Waffe funktioniert. Nur drei Tage später nimmt Ethan die Neun-Millimeter-Waffe mit zur Schule, zieht sie aus dem Rucksack und eröffnet das Feuer.

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„Das Blut unserer Kinder klebt auch an Ihren Händen“, sagt ein Vater, der durch den Amokschützen seinen Sohn verloren hat, zu den Angeklagten. Auch eine trauernde Mutter macht den Eltern von Ethan schwere Vorwürfe: „Während Sie eine Waffe für Ihren Sohn kauften und sie unverschlossen liegen ließen, half ich meiner Tochter, ihre College-Aufsätze fertigzustellen.“

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Im Video: Das waren die ersten Bilder nach dem Amoklauf in Michigan 2021

Ethan C. leistet bei Verhaftung an High School in Oxford keinen Widerstand

Ethan C. wurde fünf Minuten nach dem ersten Notruf in der High School in Oxford (US-Bundesstaat Michigan) festgenommen. Er leistete keinen Widerstand. Im Jahr 2023 bekannte sich der Teenager in allen 24 Anklagepunkten schuldig und wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. In den Prozessen gegen seine Eltern sagt er nicht aus. (jsi/ap)