Bayerns Innenminister tobt! Hat seine Polizei versagt?
Skandal in Bayern: Sexualstraftäter sprintet aus Gerichtssaal - Richterin ließ ihm noch die Fußfessel abnehmen
Justiz-Schlamperei in Bayern – und es wird immer peinlicher! Ein Angeklagter (soll seine Töchter missbraucht haben) sprintet einfach aus dem Gericht. Die Richterin hatte dem 47-Jährigen die Fußfesseln abnehmen lassen! Bayerns Innenminister tobt vor Wut!
Flucht aus angelehntem Fenster im Erdgeschoß
Der Mann auf dem Foto (oben) steht Montag in Coburg vor Gericht. Der schlimme Vorwurf: sexueller Missbrauch. Der siebenfache Vater soll sich an seinen beiden Töchtern vergangen haben. Doch offensichtlich passt niemand richtig auf Ghaith Abdulrahman Mahmoo Al B. auf.
RTL rekonstruiert den Fall: In einer Verhandlungspause will sich der Angeklagte angeblich mit seinem Verteidiger besprechen. Ein Polizeibeamter folgt dem Mann, teilt das Landgericht mit. Dann gibt der Angeklagte auf einmal an, er müsse mal auf die Toilette – und flüchtet durch ein Zeugenzimmer! Dazu teilt das Landgericht Coburg RTL mit: „Hier riss er mit Gewalt ein mit einem Sicherheitsschloss gesichertes Kippfenster auf, sprang heraus. Der Polizeibeamte, der dem weglaufenden Angeklagten sofort hinterher gerannt war, konnte dessen Flucht nicht mehr verhindern.“
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Angeklagter nach seiner Flucht zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt
Die Reaktion der Richterin auf den Vorfall? Laut eines Zeitungsreporters soll sie gesagt haben, der Angeklagte hätte nun wohl von seinem Recht Gebrauch gemacht, von der Verhandlung fern zu bleiben. Ghaith Abdulrahman Mahmoo Al B. wurde in Abwesenheit wegen sexuellen Missbrauchs in fast 100 Fällen zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Sein Verteidiger hatte zuvor einen Freispruch beantragt, wie er im RTL-Interview erklärte und will nun prüfen, ob er Rechtsmittel einlegt.
Der Mann saß vor der Verhandlung in der Justizvollzugsanstalt Kronach in ein. Vor zwei Wochen – am dritten Tag der Hauptverhandlung – erließ das Gericht einem Medienbericht zufolge einen Haftbefehl gegen den Mann. Begründung: Fluchtgefahr. Seitdem saß der Angeklagte hinter Gittern.
Bayrischer Innenminister ist sauer
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist stinksauer auf seine Polizei. In einem Statement teilt er mit: „Das ist völlig indiskutabel, wenn einem Häftling die Flucht gelingt. Ich erwarte vom Polizeipräsidium Oberfranken eine umfassende Aufklärung zu den Hintergründen der Flucht.“
Auch der bayerische Justizminister Georg Eisenreich reagierte entsetzt: „Es ist nicht hinnehmbar, wenn Gefangenen die Flucht aus bayerischen Gerichten gelingt. Sicherheitslücken sind nicht akzeptabel.“ Er habe angeordnet, dass jedes bayerische Gericht bis Ende der Woche berichten müsse, wie die örtlichen Sicherheitskonzepte aussähen.
Schon wieder gelingt einem Verbrecher in Bayern die Flucht aus einem Gericht
Es war bereits der zweite Vorfall dieser Art in Bayern in nur einem Monat. Im Januar war einem Raubmörder im Regensburg die Flucht aus dem Gerichtsgebäude gelungen. Rachid C. war aus einem Fenster gesprungen und hatte sich nach Frankreich abgesetzt. Dort wurde er fünf Tage nach seiner Flucht gefasst. (uvo/dpa/rsa)
