Sarah Bora und Eko Fresh zu Gast bei RTL Direkt
„Ich möchte diesen Frauen Mut machen!"
Deutschland, wir müssen reden. Jede vierte Frau ist in diesem Land mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen, jeden dritten Tag kommt es hierzulande zu einem Femizid, also zu einem Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist. Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist Gewalt in Partnerschaften und Familien ein massives Problem, über das viel zu wenig öffentlich gesprochen wird. Eine Frau möchte das entschieden ändern. Sarah Bora hat selbst Gewalt in einer ihrer Beziehungen erlebt. Nun setzt sich die Ehefrau des Deutschrappers Eko Fresh gegen häusliche Gewalt ein.
Gewalt gegen Frauen: Sarah Bora möchte Thema aus Tabuzone rausholen
„Ich glaube einfach, dass wir dieses Thema aus der Tabuzone rausholen müssen. Deshalb war es mir einfach wichtig, meine Erfahrungen in ein Musikvideo zu packen – um auch zu zeigen, dass man aus so einer schwierigen Situation herauskommen kann“, so Sarah Bora im Talk mit Moderatorin Pinar Atalay bei RTL Direkt. Mit dem Song "Kämpferin" gibt Sarah Bora Einblicke in ihre eigene Vergangenheit mit physischer und psychischer Gewalt.
Fast zehn Jahre sei Sarah Bora in einer toxischen Beziehung gewesen. Psychische und physische Gewalt spielten fast täglich eine Rolle. Es habe unglaublich lange gedauert, da wieder rauszukommen. „Mir hat es sehr geholfen, nicht still zu sein und mich zu äußern“, so die 32-Jährige. Was Sarah Bora Frauen außerdem rät, die in ähnlich toxischen Verhältnissen leben müssen, sehen Sie im Talk mit Pinar Ataly bei RTL Direkt oben in unserem Video.
Im Video: Mit dem Song "Kämpferin" will Sarah Bora wachrütteln
Eko Fresh: Jeder hat eine Vergangenheit, aber nicht jeder hat eine Zukunft
Unterstützt wird sie von Ehemann und Deutschrapper Eko Fresh. Der wolle für seine Ehefrau mit all seiner Kraft da sein. Auch in der Deutschrap-Szene gibt es viele „Männer“, die sich in ihren Texten damit brüsten, Frauen schlecht zu behandeln, statt sich mit der Thematik kritisch auseinanderzusetzen. „Jeder hat eine Vergangenheit, aber nicht jeder hat eine Zukunft“, sagt der Rapper bei RTL Direkt. „Selbst wenn du aus einem Brennpunkt oder einer Kultur wie der Hip Hop-Kultur kommst, wo das eher toleriert wird – die Sache ist ja, was du daraus machst und ob du eine Vision für dein Leben hast“, so Eko. Der Rapper wolle nun mit Ehefrau Sarah eine „lösungsorientierte Botschaft“ bieten, der sich im besten Falle viele anschließen.
Im Video: Wie dieses Handzeichen eine 16-Jährige rettete
Sarah Bora mit wichtiger Botschaft an Politik: Maßnahmen nicht nur diskutieren, sondern umsetzen!
Blutergüsse am Körper, aufgeplatzte Lippe, geschwollenes Auge – mit ihrem Musikvideo möchte Sarah Bora Frauen, die akut von Gewalt betroffen sind, eine Stimme geben. Doch auch an die Politik hat die 32-Jährige eine klare Botschaft. „Wir müssen es schaffen, dass jede Frau in Deutschland Schutz bekommt. Ganz egal, welchen Alters, welcher Herkunft oder welche finanzielle Lage sie hat. Wir müssen Orte schaffen, an denen sich Frauen sicher fühlen.“ Allein in Frauenhäusern würden 10.000 Plätze fehlen. „Das heißt 10.000 Frauen werden zurück in die Gewalt geschickt“. Es ginge jetzt darum, Maßnahmen nicht nur zu diskutieren, sondern auch zu beschließen. „Dass wir Frauen schützen und vielleicht auch Leben retten“, so Sarah Bora.
Femizid: Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland ermordet
In Deutschland wird etwa jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Betroffene von häuslicher Gewalt. Unabhängig von gesellschaftlicher Schicht und Herkunft. Jeden dritten Tag kommt es in Deutschland zu einem Femizid: Dem Mord an einer Frau, dem Mord an einer Frau weil sie eine Frau ist.
Häusliche Gewalt: Hier finden Betroffene Hilfe