Infizierten Säuglingen drohen lebensbedrohliche Infektionen
RSV-Welle in Deutschland: Das sind die Symptome
Das Respiratorische-Syncytial-Virus, auch RS-Virus genannt sorgt aktuell wieder für volle Krankenhaus-Betten vor allem in den pädiatrischen Einrichtungen. Denn eine RSV-Infektion verursacht bei Babys und Kleinkindern schwere Atemwegsinfektionen und kann – im Extremfall – tödlich enden. Dabei sind vor allem sehr kleine Babys besonders gefährdet. Wir erklären, welche Symptome dabei auftreten und wie betroffene Kinder behandelt werden.
Was ist das RS-Virus?
Das RS-Virus ist ein Virus, das auf die Schleimhaut der Atemwege spezialisiert ist. Während es bei Erwachsenen häufig nur einen Schnupfen auslöst, kommt es bei Säuglingen und Kleinkindern, die noch keine ausreichende Immunität gegen diesen Virustyp ausgebildet haben, in manchen Fällen zu sehr schweren Erkrankungen.
Dabei gilt: je jünger die Kinder bei ihrem ersten Kontakt mit dem RSV sind, desto schwerer ist meistens der Verlauf. Besonders bei kleinen Kindern zwischen vier und fünf Monaten besteht ein hohes Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündung, Bronchitis und Bronchiolitis (Entzündung der kleinsten, knorpellosen Bronchien), warnt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Der Grund: Erstens sind ihre Lungen sehr klein und können daher nicht viele Entzündungen abwehren. Und zweitens sind die weißen Blutkörperchen, die uns vor Infektionen schützen, noch nicht voll ausgebildet. Ein besonders hohes Risiko, an einer RSV-Infektion schwer zu erkranken, haben zudem Frühgeborene und Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen.
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Eine Infektion mit dem RS-Virus ist die häufigste Ursache für die Behandlung einer Atemwegserkrankung von Säuglingen oder Kleinkindern im Krankenhaus. Tatsächlich macht fast jedes Kind bis zum zweiten Lebensalter einmal eine akute RSV-Infektion durch.
Pfeifender Atem ist eines der Symptome einer RSV-Infektion
Die Erkrankung mit RS-Viren beginnt häufig wie eine ganz normale Erkältung: Die Nase des Babys läuft, es hat Husten oder auch etwas Fieber. Anzeichen dafür, dass bei einem Baby eine RSV-Infektion schwerer verläuft, können Rasselgeräusche und schweres, beschleunigtes Atmen sein. Wenn das Baby zudem nicht trinken will und schlapp und schwach ist, sollten Eltern umgehend ihren Kinder- und Jugendarzt kontaktieren.
Folgende Beschwerden können auftreten:
- Trinkverweigerung
- Zu schnelle, häufig rasselnde Atmung
- Halsschmerzen
- Fieber
- Trockener Husten
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Wie kann ich mein Kind vor RSV schützen?
Die Übertragung der RS-Viren erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion oder über infizierte Gegenstände oder Oberflächen. Der BVKJ rät Eltern von Säuglingen, Menschenansammlungen zu meiden und die Kleinen von Menschen mit einer Erkältung oder Fieber fernzuhalten. Zu Hause lässt sich die Verbreitung von Viren durch das Einhalten der durch die Corona-Pandemie mittlerweile wohl jedem bekannten Hygieneregeln eindämmen:
- Regelmäßig und gründlich Hände waschen!
- Nicht mit offenem Mund, sondern in die Armbeuge husten
- Harte Oberflächen desinfizieren
- Spielzeug und andere Gegenstände, mit denen das Kind in Kontakt kommt, regelmäßig reinigen.
Passive Immunisierung für Risiko-Babys
Für Babys mit Risikofaktoren, wie etwa bei Frühchen, Babys mit einem angeborenen Herzfehler oder Lungenfunktionsstörungen empfiehlt der BVKJ eine passive Immunisierung. Diese wird vor allem in den Herbst- und Wintermonaten empfohlen. Im Gegensatz zur aktiven Immunisierung (der klassischen Impfung) bekommen Babys bei der passiven Immunisierung ein Konzentrat von Antikörpern verabreicht. Diese schützen den Körper unmittelbar gegen bestimmte Krankheitserreger, allerdings nur für einen kurzen Zeitraum.
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