Preiserhöhungen um bis zu 15 ProzentRechnung von der Kfz-Versicherung: Diesen Brief solltet ihr in diesem Jahr genau lesen!
Millionen Autobesitzern in Deutschland werden bis zum Jahresende kräftige Preiserhöhungen ihrer Versicherer ins Haus flattern.
Nach Erhebungen der Vergleichs- und Vertriebsportale Check24 und Verivox sind die Tarife in der Kfz-Versicherung seit dem vergangenen Jahr um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen. Die Rechnungen landen gerade deutschlandweit in den Briefkästen. Im Video erklärt Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen, mit welchen Tricks die Beiträge heruntergeschraubt werden können.
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Überdurchschnittlicher Preisanstieg bei Kfz-Versicherungen
Eine Kfz-Haftpflichtpolice kostet im Schnitt 304 Euro Jahresbeitrag (Stand Oktober 2023), berichtet das Vergleichsportal Check24. Das sind rund 30 Euro oder elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Laut dem Kfz-Versicherungsindex von Verivox sind die Verträge im Schnitt der Versicherungsarten Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko sogar um 13 Prozent teurer geworden, im günstigen unteren Preissegment beträgt der Anstieg satte 15 Prozent.
Der Unterschied zwischen den Versicherungsarten:
Die Haftpflicht ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden ab, die der Autobesitzer mit seinem Fahrzeug an anderer Leute Hab und Gut verursacht.
Nicht gedeckt sind Schäden am eigenen Auto. Wer auch diese versichern will, muss eine Kaskoversicherung wählen. Wie viele Begriffe der Finanzwelt - etwa brutto, Bank oder Kredit - ist auch „Kasko“ italienischen Ursprungs: „Casco“ bedeutet Schutz- oder Stahlhelm, und damit im übertragenen Sinn den Eigenschutz.
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Rechnungen für Kfz-Versicherungen unterwegs
Die Beitragsrechnungen für das jeweils kommende Jahr kommen üblicherweise im November und Dezember.
„Deshalb werden viele Versicherer ihre Kundinnen und Kunden in den kommenden Wochen über Beitragserhöhungen informieren“, sagt Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24.
Das Münchner Unternehmen geht davon aus, dass die Versicherer die Preise für Bestandskunden stärker erhöhen als bei den Tarifen für Neukunden.
Die Gründe für den Preisanstieg bei Autoversicherungen
Doch warum werden Autoversicherungen so viel teurer, obwohl die allgemeine Inflation im Oktober auf 3,8 Prozent gesunken ist?
Die Versicherer reagieren damit nach eigenen Angaben auf überdurchschnittliche Kostensteigerungen. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prophezeite im Sommer einen Verlust von über 2,5 Milliarden Euro für das Geschäft seiner Mitgliedsunternehmen mit Autopolicen in diesem Jahr. Die Ausgaben für Reparaturen, Ersatzteile, Löhne steigen demnach erheblich schneller als die Beitragseinnahmen.
„Wir erleben Preissteigerungen in historischem Ausmaß“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich. Für die Versicherer seien diese Prämienanpassungen dringend notwendig. „Eine inflationsbedingte Verteuerung der Reparaturkosten und gestiegene Schadenquoten schicken die Sparte in diesem Jahr in tiefrote Zahlen.“
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Durch Wechsel der Kfz-Versicherung Preisanstieg abmildern
Für die diesjährige „Wechselsaison“ bedeutet das: Autobesitzer werden sich wohl keine allzu großen Hoffnungen machen können, eine tatsächlich billigere Versicherung zu finden.
Größere Chancen bestehen, durch Wechsel der Kfz-Versicherung den Preisanstieg abzumildern. „Es gibt jedoch auch Versicherer, die in einzelnen Segmenten die Kfz-Versicherungsbeiträge senken und günstige Preise für Neukundinnen und -kunden anbieten“, sagt Check24-Manager Roloff.
Der Preiskampf der Kfz-Versicherer hat bereits begonnen: Im Vergleich zum Sommer 2023 sind die Preise wieder etwas gesunken. Ihren alljährlichen Tiefpunkt erreichten die Kfz-Haftpflichtbeiträge in den vergangenen Jahren jeweils im November.
Dann ist auch ein guter Zeitpunkt, die Tarife zu vergleichen und die Kfz-Versicherung zu wechseln. (dpa/aze)