18 Filialen auf dem Prüfstand

Nächster Modehändler meldet Insolvenz an: Diese Standorte sind betroffen

Yeans Halle. Werbeschrift an der Königstraße in Stuttgart. // 30.09.2021: Deutschland, Baden-Württemberg, Stuttgart. *** Yeans hall advertising sign at the Königstraße in Stuttgart 30 09 2021 Germany, Baden Württemberg, Stuttgart
Eine Filiale von Yeans Halle in der Königstraße in Stuttgart.
Arnulf Hettrich, imago
von Aristotelis Zervos

Kurz vor dem Jahresende meldet der nächste Modehändler Insolvenz an.
Welche Standorte betroffen sind und wie es weitergehen soll.
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Yeans Halle muss Insolvenz anmelden

Die Trender Jeansmode GmbH Co. KG aus Sindelfingen sowie zwölf operative Tochtergesellschaften haben ein Verfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Stuttgart beantragt.

Das Unternehmen ist die Muttergesellschaft der Modekette Yeans Halle. Die Unternehmensgruppe betreibt insgesamt 18 Filialen in Südwestdeutschland.

„Die Neuaufstellung ist nötig, da die Gruppe insbesondere seit der Corona-Pandemie rückläufige Umsätze verzeichnet“, teilt die Kanzlei Pluta aus München mit, die den Prozess begleitet. Die negative Konsumstimmung aufgrund der hohen Inflation und der politischen Lage sowie wachsende Konkurrenz des Online-Handels führe zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Kunden. Außerdem seien die Kosten, beispielsweise für Energie, im gleichen Zeitraum stark gestiegen. Diese Entwicklung betreffe die gesamte Branche des stationären Modehandels.

„Der stationäre Handel steht derzeit stark unter Druck. Mit der Eigenverwaltung stellen wir die Unternehmensgruppe zukunftsfähig auf“, erklärt Sanierungsexperte Steffen Beck.

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Neuaufstellung für 18 Filialen von Yeans Halle in Süddeutschland

Betroffen sind folgende Standorte von Yeans Halle:

  • Amtzell

  • Augsburg Annastraße

  • Augsburg Citygalerie

  • Heilbronn

  • Karlsruhe

  • Kempten

  • Kirchheim Outlet

  • Koblenz

  • Kornwestheim Outlet

  • Leonberg

  • Ludwigsburg Women

  • Ludwigsburg Men

  • Münsingen

  • Sindelfingen

  • Stuttgart Flagship

  • Stuttgart Gerber

  • Ulm

  • Viernheim

Yeans-Halle-Filialen bleiben geöffnet

Das 1977 gegründete Unternehmen wird trotz Antragstellung in vollem Umfang weitergeführt. Alle Filialen sind wie gewohnt geöffnet.

Die rund 270 Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits über die aktuelle Situation informiert. Das Team wird nun die Insolvenzgeldvorfinanzierung einleiten. Damit sind die Löhne und Gehälter der Beschäftigten für die nächsten drei Monate gesichert.

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In den kommenden Wochen werden im Rahmen eines umfassenden Sanierungskonzeptes sämtliche Kosten- und Umsatzpositionen aller Filialen geprüft und interne Prozesse analysiert. „Die Situation ist derzeit nicht leicht. Die Antragstellung erfolgte, um die Möglichkeiten des Sanierungsverfahrens zu nutzen und unsere Gruppe zukunftsfähig aufzustellen. Die Mitarbeiter ziehen mit uns an einem Strang. Das freut mich sehr“, erklärt Gesellschafter und Geschäftsführer Horst Mühlberger.

2023 Krisenjahr für Modehandel

Allein im Jahr 2023 mussten bereits zahlreiche Modeketten Insolvenz anmelden.

Für die Unternehmen ist es ein Spiel auf Zeit und die Hoffnung, dass die Inflation weiter zurückgeht und die Kunden mit steigenden Gehältern auch wieder mehr Geld ausgeben.