Sie tötete einen Jogger

"Problembärin" Gaia wurde in Italien eingefangen

Problembär "Gaia": Sie hat Andrea Papi umgebracht
Problembär "Gaia": Sie hat Andrea Papi umgebracht
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Die Bärin „Gaia“, die in Italien einen Jogger getötet haben soll, wurde gefangen. Zuerst hatten mehrere italienische Medien berichtet, dass die „Problembärin“ JJ4 aus dem Trentino nicht mehr frei herumläuft. Inzwischen haben auch die Behörden neue Details bekanntgegeben.

Gaia wurde mit Essen in die Falle gelockt

Offenbar wurde das Tier in einer nächtlichen Aktion eingefangen.
Die Röhrenfalle mit dem eingefangenen Tier wird nachts verladen.
Provinz Trentino-Südtirol

In einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag mit dem Regionalpräsidenten von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, geben die Behörden weitere Details bekannt. Demnach tappte JJ4 am Montagabend um 23 Uhr in eine Röhrenfalle, die mit Früchten gefüllt war. Gaia war aber nicht allein unterwegs, mit ihr befanden sich offenbar noch zwei Jungtiere in der Falle, die aber gesund wieder in die Freiheit verschwinden konnten. Auch Gaia selbst geht es demnach gut. Die Jungen seien bereits entwöhnt und vollständig unabhängig und deswegen von JJ4 getrennt worden, versicherte der in der Region für den Katastrophenschutz zuständige Raffaele de Col.

Die Bärin wurde anschließend in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller in der Provinz Trentino untergebracht, wo sich bereits M49, ein weiterer „Problembär“, befindet.

Jogger wird von Bärin getötet

Anfang April wurde der 26-jährige Jogger Andrea Papi von der Bärin attackiert und getötet, ein DNA-Abgleich lieferte die entsprechende Bestätigung. Bei dem JJ4 genannten Tier handelt es sich um die Schwester des 2006 in Deutschland erschossenen „Problembären“ Bruno. Nach dem Vorfall wurde zunächst ein Abschussbefehl für „Gaia“ angeordnet, der vom Verwaltungsgericht in Trient aber wieder ausgesetzt wurde.

Das 17-jährige Bärenweibchen JJ4 (im Trentino teils auch als Gaia bekannt) ist in der Gegend keine Unbekannte. Das Tier hatte etwa im Sommer 2020 zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Monte Peller angegriffen. Bereits damals gab die Provinz den Abschussbefehl für die Bärin. Das zuständige Verwaltungsgericht hob die Entscheidung jedoch wenig später auf und veranlasste, JJ4 mit einem Funkhalsband auszustatten, das zuletzt jedoch nicht mehr funktionierte.

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Braunbär in Deutschland unterwegs

Gaia und Bruno stammen aus einem Wiederansiedlungsprojekt slowenischer Bären im Trentino. Nach Brunos Abschuss gab es lange Zeit keine Spuren mehr von Braunbären in Deutschland. Der letzte bestätigte Hinweis in Bayern stammte bisher aus dem Sommer 2022.

Am Montag (17.04.) gab das Bayrische Landesamt für Umwelt in Augsburg dann bekannt, dass in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim im Grenzgebiet zu Österreich Bärenspuren gefunden wurden. Genauere Angaben zu dem Tier konnten bisher aber noch nicht gemacht werden. (dka)

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