Gegen ihre Liebe hatten Putins Bomben keine ChanceNach Hochzeitstanz ohne Beine - Braut Oksana (23) kommt nach Deutschland

Oksana (23) und Viktor heirateten in einem Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Lwiw, das Bild ihres Hochzeitstanzes ging um die Welt. Denn erst im März hatte die gelernte Krankenschwester beide Beine und vier Finger an ihrer linken Hand verloren. Sie tanzte ihren Tanz ohne Beine – ihr Mann hielt sie fest im Arm. Nun wurde bekannt: Oksana wird bald nach Deutschland kommen!
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Ihre Reaktion war beispiellos

Im Video oben erzählt die junge Frau, wie es zu dem furchtbaren Unglück kam. Sie und ihr Mann waren auf dem Rückweg von ihrer Arbeit. „Ich kenne den Weg sehr gut. Mein Mann und ein Freund haben gestoppt und ich habe ein Stück eines Projektils aus dem Boden ragen sehen. Ich wollte es ihnen zeigen, kam zurück und schaffte es gerade noch ‚schaut mal‘ zu rufen, als ich in die Luft flog“, erzählt Oksana.

Wie sie reagierte, sei beispiellos gewesen, sagt ihr Mann Viktor: „Sie ist so stark, sie hat nicht einmal in diesem Moment das Bewusstsein verloren. Sie hat all unsere Taten koordiniert. Meine Hände waren unten, ich wusste nicht, was ich tun sollte – sie hat geschrien: ‚Ruf den Notarzt‘. Ich wollte weinen, aber ich konnte nicht, ich stand unter Schock, wusste nicht, was gerade passiert ist. Ich hatte Angst, die Person zu verlieren, die mir am nächsten ist. Wir beide haben schon seit sechs Jahren in einer standesamtlichen Ehe gelebt“, sagt Viktor.

Video: Berührender Hochzeitstanz im Krankenhaus

Im nächstgelegenen Krankenhaus in Lysychansk in Luhansk wird sie notoperiert. Beide Beine und vier Finger müssen amputiert werden. Dann wird sie evakuiert, nach Dnipro. Dann noch einmal, nach Lwiw. Oksana fiel es schwer, ihr Schicksal zu akzeptieren: „Ich habe gesagt, dass ich so nicht leben möchte. Ich habe zwei Kinder, ich will nicht, dass sie mich mit einer Behinderung sehen. Ich will keine Last für meine Familie sein – aber dank der Unterstützung habe ich mich mit meiner Situation arrangiert, wir müssen weiterleben.“ Die größte Stütze in ihrem Leben sei aber ihr Mann: „Dank ihm bin ich so optimistisch im Leben und will unbedingt weiterleben“, sagt sie.

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Reha-Programm in Deutschland

Schon in der Ukraine begann Oksana mit einem anstrengenden Reha-Programm. Ihre Ärzte sind begeistert vom Kampfeswillen der jungen Frau. Sie trainiert hart, einige Stunden am Tag. Doch bis zu ihrer Genesung wird es noch lange dauern. „Sie wird in Zukunft Prothesen brauchen“, erklärt ein Mediziner.

In ein paar Tagen soll dann noch einmal ein neues Kapitel beginnen. Denn Oksana und ihr Mann kommen nach Deutschland, damit sie sich weiter erholen kann. (eon)