Ermordete Luise (12) - so geht es den Freudenbergen ein Jahr später

„Man merkt ihnen den Schmerz und die Traurigkeit an, die kann man im Gesicht ablesen"

von Valerio Magno und Jessy Siodlaczek

Können die Menschen im Ort die Tat jemals verarbeiten?
Nach dem brutalen Mord an Luise F. (†12) steht die Welt in der Kleinstadt Freudenberg (Nordrhein-Westfalen) vorerst still. Knapp ein Jahr ist es jetzt her, dass zwei Mädchen, zwölf und 13 Jahre alt, zugeben, ihre Mitschülerin Luise mit 32 Messerstichen getötet zu haben. Wie denken die Menschen in der Gemeinde heute über Tat? RTL hat mit einem Nachbarn gesprochen.
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Nachbar steht hinter Eltern: „Verurteilen wäre zu kurz gedacht“

Stofftiere, Blumen und Kerzen erinnern in dem Ort an den brutalen Tod der Zwölfjährigen am 11. März 2023. „Es schmerzt nach wie vor“, erzählt ein Anwohner im Gespräch mit RTL. Er kennt die Eltern einer der Täterinnen gut, lebt in der direkten Nachbarschaft. Doch bis heute kann sich der Nachbar die Tat nicht erklären: „Wenn es hier im Dorf eine integre Familie gibt, dann sind es die.“

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Und obwohl der Fall ihn bis heute fassungslos macht, steht er hinter der Familie der Täterin und sagt: „Verurteilen wäre zu kurz gedacht.“

Nachbar über Eltern: „Fröhlich sind sie nicht"

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Der Nachbar trifft die Eltern in der 17.000-Einwohner-Gemeinde immer wieder und denkt: „Ich weiß auch nicht, wie es in ihrem Inneren aussieht, aber fröhlich sind sie nicht.“ Er beschreibt, dass die Familie oft bedrückt wirkt: „Man merkt ihnen den Schmerz und die Traurigkeit an, die kann man im Gesicht ablesen.“ Und auch wenn der Nachbar glaubt, dass es schwer ist, das alles zu verarbeiten, hofft er, dass die Familien irgendwann nach vorne blicken können.

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Im März 2023 schockierte der Mord an der erst 12-jährigen Luise aus Freudenberg (Nordrhein-Westfalen) ganz Deutschland.
Auch ein Jahr später legen Menschen Blumen zum Gedenken an Luise ab.
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Luises Leiche wird in einem Waldstück gefunden

Luise F. ist zwölf Jahre alt, als sie sich am Samstagnachmittag (11. März 2023) von einer Freundin aus zu Fuß auf den Heimweg macht. Der gut drei Kilometer lange Weg führt sie unter anderem durch ein Waldstück, in dem sie keinen Handyempfang hat. Luise F. kommt nie zu Hause an und wird am Sonntagmittag (12. März 2023) an einer Böschung tot aufgefunden – in Rheinland-Pfalz, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und in der Nähe eines ehemaligen Bahnhofs. Dieser liegt nicht auf ihrem Heimweg, sondern in entgegengesetzter Richtung.
Am Montagvormittag (13. März 2023) bestätigt die Polizei: Luise F. wurde Opfer einer Gewalttat, es gäbe keinen Hinweis auf eine Sexualstraftat. Die Zwölfjährige starb durch 32 Messerstiche und massiven Blutverlust. Zwei Klassenkameradinnen von Luise F., zwölf und 13 Jahre alt, gestehen die Tat.

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