Behörde zweifelt an Erziehungsfähigkeit der ElternLuise (12) aus Freudenberg getötet: Familie will Sorgerecht für Täterin (13) zurück

Sie waren erst 12 und 13 Jahre alt, als sie die Bluttat begingen!
Im März 2023 schockierte der Mord an der erst 12-jährigen Luise aus Freudenberg (Nordrhein-Westfalen) ganz Deutschland. Der Vater einer der beiden Täterinnen hat nun ein Interview gegeben und über Zukunftspläne gesprochen. Denn die Familie hat vor, Deutschland zu verlassen.
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Nach Bluttat an Luise: 13-Jährige war bis November 2023 in der Psychiatrie
Seine Tochter sei nach dem Angriff auf Luise in der Psychiatrie untergebracht worden, erzählt er der Bild-Zeitung. Im November sei sie dort aber entlassen worden und lebe seitdem in der Wohngruppe. Die 13-Jährige stehe unter starkem Medikamenteneinfluss, berichtet die Bild. Das Mädchen zittere und weine den ganzen Tag.
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Mutter der Täterin aus Freudenberg: Drei Familien zerstört
Die Mutter der 13-Jährigen erklärte der Bild-Zeitung, dass die Tat drei Familien zerstört habe – die der getöteten Luise und die der beiden Täterinnen. Die Eltern planen deshalb nun offenbar einen Neuanfang in der brasilianischen Heimat der Mutter. Doch bevor sie dorthin ziehen wollen, möchten sie erst ihre Tochter zurück, die aktuell unter behördlicher Obhut steht.
Behörden zweifeln offenbar an Erziehungsfähigkeit der Eltern
Die Behörden sind von der Auswanderungs-Idee der Eltern nicht überzeugt, schreibt die Siegener Zeitung. Es müsse jetzt, gemeinsam mit den Familien eine geeignete Wohnform, die eine therapeutische Anbindung sicherstellt, für Täterinnen gefunden werden, erklärt der Jugenddezernent des Kreises, Thomas Wüst der Zeitung. „Aus Sicht der Fachkräfte und Experten wird dies nicht in Freudenberg oder der Region sein“, so der Jugenddezernent im Interview mit der Siegener Zeitung.
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Und die Behörden zweifeln an der Erziehungsfähigkeit der Eltern. Das Familiengericht hat bereits entschieden, dass sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ihre Tochter abgeben müssen. Nur wenige Tage nach der schrecklichen Tat und dem Therapiebeginn der Tochter soll der Vater bereits vor der Psychiatrie aufgetaucht sein, um seine Tochter abzuholen, schreibt die Zeitung. Unter anderem durch dieses Verhalten sollen die Behörden glauben, dass die Eltern nicht erziehungsfähig sind.

In Freudenberg können die Eltern von Luises Killerin offenbar nicht mehr weiterleben – zu groß ist der Schatten der Horror-Tat. Der Vater des Mädchens habe damals – bevor klar war, was eigentlich passiert ist – noch zusammen mit seinen Feuerwehrkameraden nach der vermissten Luise gesucht. Inzwischen sei er auf der Wache nicht mehr erwünscht. Er sei seit März krankgeschrieben.
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen minderjährige Täterinnen ein
Die 13-Jährige und ihre zwölf Jahre alte Freundin werden beschuldigt, Luise (12) im März 2023 erstochen zu haben. Die Leiche des Mädchens war in einem abgelegenen Waldstück in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Die beiden Schülerinnen gestanden die Tat wenig später. Eine Anklage oder einen Prozess wird es in dem Fall aber nicht geben.
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Die Staatsanwaltschaft stellte im September die Ermittlungen ein, weil die tatverdächtigen Mädchen beide noch nicht strafmündig sind. Die Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft hätten „keinerlei Hinweise auf eine Tatbeteiligung einer dritten strafmündigen Person ergeben“, hieß es damals. Damit bleibt Luises Tod juristisch ungesühnt. (jgr, mit dpa)
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