"Loch ohne Licht und kaum Luft."

Nach Mord an deutschem Mammutforscher: Verdächtiger meckert über Gefängnis in Paraguay

Paraguay
Volker G. (58), Yves S. (60) und Stephen M. (51; von links) sollen an der Tötung Bernard von Bredow und seiner Tochter beteiligt gewesen sein.

Im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Raubmord an Bernard von Bredow und seiner Tochter meldet sich jetzt einer der vier Verdächtigen aus dem Gefängnis. „Bild“ liegt eine Nachricht von Volker G. vor. Darin beschwert der Verdächtigte sich über die Zustände im paraguayischen Gefängnis. In Interviews gab sich Volker G. noch als trauernder Freund der beiden Toten, der die Beerdigung organisierte. Doch dann geriet der 58-Jährige als möglicher Drahtzieher des Verbrechens ins Visier der Ermittler.

Nach Mord an von Bredow: Für 130 Euro kauften sich Häftlinge eine saubere Zelle

„In der U-Haft saßen wir in einem Loch ohne Licht und kaum Luft“, so der Häftling laut dem „Bild“-Bericht. „Mit vier Mann auf einer kleinen Bude, die sanitäre Einrichtungen waren zum Kotzen. Alle haben gequalmt wie die Blöden. Das Schlimme war: Man wusste nicht, wie spät es ist. Die sieben Tage waren die Hölle.“ Für 130 Euro Schmiergeld hätten er und Stephen M. sich nun eine saubere Zelle gekauft.

Es gehe ihnen gut, trotz fehlender Nahrung. Essen würden sie von Angehörigen gebracht bekommen. Getränke würden sie sich kaufen. Auch Yves S. (60) sitzt in U-Haft. Bei ihm soll die Lage ganz anders aussehen. „Mir geht‘s gesundheitlich schlecht, ich habe Fieber“, ließ er „Bild“ über seinen Anwalt mitteilen. Die hygienischen Umstände im Gefängnis seien „katastrophal, unter aller Würde“.

Vier Deutsche sollen Mord an Mammutforscher geplant haben

Nach der Tat waren vier Deutsche als Verdächtige festgenommen worden. Volker G. (58), Yves S. (60) und Stephen M. (51) seien dringend verdächtig, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, so der Leiter des Morddezernates Hugo Grance. Als mögliches Motiv nannten die Ermittler den Raub wertvoller alter Instrumente sowie Zertifikate über deren Echtheit, die der Getötete besessen habe.

Bei dem getöteten Deutschen handelte es offenbar um den Wissenschaftler Bernard von Bredow aus Bayern, der seit mehreren Jahren in dem südamerikanischen Land lebte. Er habe sich in dem noch nicht fertig gebauten Haus, in dem das Verbrechen geschah, auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen gewidmet. (jmu)