Verbrecher durchwühlten das ganze Haus des Auswanderers

Deutscher Forscher in Paraguay erschossen: Gemeinde setzt Belohnung für Hinweise auf die Täter aus

Nach dem mutmaßlichen Raubmord an dem deutschen Eiszeit-Forscher Bernard Raymon von Bredow in Paraguay wurde eine Belohnung ausgelobt, um die Täter zu finden. Der 62-Jährige und seine 14 Jahre alte Tochter wurden erschossen in ihrem Haus gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Kriminelle in das Haus des Auswanderers eindrangen, weil sie bei dem Ausländer auf Geld hofften. Alle Räume waren durchwühlt, von Bredow wurde offenbar erst gefoltert und mit einem Schuss in den Nacken getötet. Seine Tochter lag mit einem Schuss in den Unterleib in einer Badewanne.

Gemeinde setzt Belohnung für Hinweise im Fall von Bredow aus

Die Tat ereignete sich in Areguá, nahe der Grenze zu Argentinien. Weil es bisher keine Spur zu den Tätern gibt, hat die örtliche Gemeinde eine Belohnung von 15.000 Dollar für Hinweise ausgelobt, wie Michael Bock, ein deutscher Bäcker, der seit 30 Jahren in dem Ort lebt, bestätigte.

Bei dem getöteten Deutschen handele es sich um einen Wissenschaftler, der seit mehreren Jahren in dem südamerikanischen Land lebe, hieß es in anderen Berichten. Er habe sich auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen gewidmet.

Die Täter sollen sich am 22. Oktober durch den Zaun geschnitten haben, um auf das Grundstück zu kommen. Dann gingen sie offenbar auf von Bredow und seine Tochter los. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Dienstag den Tod zweier Deutscher, die örtliche Botschaft habe den Fall konsularisch betreut.

Hatten es die Eindringlinge auf Geld abgesehen?

Die Polizei geht von Raub als Motiv aus. Wie örtliche Medien berichten, könnten die Täter auch eins der Opfer verletzt durch das Haus geführt haben. Überall sei Blut verteilt. Haben die Täter etwas Bestimmtes gesucht? Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, sagte der Rechtsmediziner Héctor Meza vor Journalisten. Der Vater sei mit einem Genickschuss getötet worden. „Es gibt Anzeichen dafür, dass er vorher gefoltert wurde, denn er hat Verletzungen im Gesicht.“ Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden. „Sie hat eine Schusswaffenverletzung im Unterleib (...). Sie ist möglicherweise verblutet“, ergänzte er.

Paraguay hat rund sieben Millionen Einwohner. Das im Zentrum des Kontinents zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien gelegene Land ist etwa ein Siebtel größer als Deutschland. Viele Nachkommen deutscher Einwanderer leben dort. (dpa/jgr)