Gefährdung des Grundwassers im Kreis ViersenUmweltskandal am Niederrhein – Prozess wegen illegaler Entsorgung von tonnenweise Löschmittel
Drei Männer müssen sich seit Donnerstag (11.12.) vor dem Amtsgericht Krefeld verantworten. Sie sollen illegal tonnenweise Löschmittel aus Feuerlöschern entsorgt haben. Der Anklage zufolge hatte das Trio so rund 250.000 Euro Entsorgungskosten eingespart.
Ausmaß noch unklar
Rund um das Betriebsgelände eines 67-Jährigen, sind giftige Stoffe in Böden und Gewässern festgestellt worden. Deshalb stehen der Chef eines Entsorgungsunternehmens aus Willich, sein Sohn und ein Mitarbeiter seit Donnerstag (11.12.) vor Gericht in Krefeld - wegen schwerwiegender Umweltstraftaten und gewerbsmäßigen Betrugs. Sie haben mehrere Tonnen giftige Löschmittel angenommen und illegal entsorgt - so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Dortmund. Das Ausmaß sei noch nicht absehbar.
Wasserwerke Willich finden Chemikalie in Wasser
Im näheren Umkreis hatte es schon einen Betrieb gegeben, der Löschmittel illegal entsorgt haben soll. Bei den Messungen ist dann auch das Unternehmen der Angeklagten ins Blickfeld gerückt. In einer Lagerhalle in Willich und in einer Scheune in Viersen sollen die Männer von 2020 bis 2024 mehr als 200 Tonnen PFAS-haltige Löschmittel angenommen haben - ohne die nötige Genehmigung. Für mindestens die Hälfte lag keine Entsorgungsnachweise vor. Laut Anklage hatte das Trio so rund 250.000 Euro Kosten gespart. PFAS ist eine sogenannte Ewigkeitschemikalie, die gesundheitsschädlich sein kann. Die Wasserwerke Willich haben diese Chemikalie in ihrem Wasser gefunden. Inwiefern das mit den angeklagten Taten zusammen hängt, ist unklar. Der Kreis Viersen versichert, dass Trinkwasser bedenkenlos konsumiert werden kann.
Teilgeständnis in Krefeld
Zwei der Angeklagten in Krefeld haben sich teilweise eingelassen. Die finale Entsorgung des giftigen Schaums habe aber eine andere Firma übernommen. Die Verteidigung fordert eine Bewährungsstrafe. Eine Entscheidung des Gerichts wird am Freitag (19.12.) erwartet.


































