Expertin erklärt

Migräne-Attacken im Urlaub vermeiden! Mit diesen vier Tipps bleiben die Kopfschmerzen zu Hause

frau in der ebene leidet unter airsick mit stress kopfschmerzen || Modellfreigabe vorhanden
Gibt es etwas Schlimmeres, als endlich in den wohlverdienten Urlaub zu fliegen - und dann von einer Migräne-Attacke überrascht zu werden?
picture alliance / PantherMedia | Leung Cho Pan
von Vera Dünnwald

Der Flug ist überstanden, das Hotel so schön wie auf den Fotos und am liebsten würde man sofort in den ersten Ausflug starten! Wäre da nicht die lästige Migräne-Attacke, die einen aus dem Nichts überrascht und außer Gefecht setzt – und somit auch den ersten Urlaubstag gehörig ruiniert. Wie Sie das verhindern können, weiß Migräne-Coach und Buch-Autorin Meike Statkus („Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf“*).

1. Tipp: Die richtige Planung das A und O

Der Kopf dröhnt, Licht und Geräusche treiben einen fast in den Wahnsinn: Vor Migräne-Attacken ist man auch im Urlaub nicht gefeit. Wenn Sie Ihren ersten Urlaubstag im dunklen Zimmer unter der Bettdecke verbringen müssen, anstatt am Strand einen Cocktail zu schlürfen oder mit den Kids eine Sandburg zu bauen, ist die Urlaubslaune erst einmal wie weggeblasen.

Doch das muss nicht sein! Wenn Sie regelmäßig unter Ihren Migräne-Attacken leiden, könnten diese Tipps vorbeugend helfen:

Die Planung vorab ist das A und O „und fängt schon lange vor dem Urlaub an“, so Expertin Meike Statkus. Machen Sie sich Gedanken über die Anreise (Flugzeug, Bahn, eigenes Auto), überlegen Sie, welcher Ferienort und welche Art der Unterbringung zu Ihnen passt. Und: Muss es wirklich der Städtetrip oder der Aktivurlaub sein? „Wenn Sie geräuschs- und lichtempfindlich sind, sollten Sie vermutlich nicht unbedingt an den Ballermann reisen.“

Im Video: Was kann die Migräne-App auf Rezept?

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2. Tipp: Hören Sie auf sich und Ihren Körper und kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse

Me-Time im Urlaub MUSS drin sein – auch mit Familie. „Die Leute denken oft, im Urlaub sei alles anders. Aber das stimmt nicht, das Gehirn und somit auch das Migräne-Gehirn bleiben dasselbe. Somit ändern sich auch die Bedürfnisse nicht.“

Es ist wichtig, eine Routine beizubehalten. Für einige Patienten sei es daher nicht ungewöhnlich, häufig an denselben Ort zu fahren. „Dort sind sie in gewohnter Umgebung, sie kennen sich aus und fühlen sich wohl.“

Und: „Gerade Mütter neigen dazu, sich nach den Kindern zu richten und wählen gegebenenfalls ein Spaß-Hotel mit etlichen Rutschen aus. Aber da es dort extrem laut werden kann, kann das für das Migräne-Hirn äußerst kontraproduktiv sein.“ Seien Sie daher ehrlich zu sich selbst und gehen Sie nicht über Ihre Grenzen hinaus.

Meike Statkus erklärt: „Hören Sie auf sich und Ihren Körper, versuchen Sie Stress zu vermeiden und sich nicht unter Druck setzen zu lassen.“

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3. Tipp: Ein bis zwei Tage Extra-Urlaub vorher und nachher kann Gold wert sein!

„Für viele Leute ist es keine Option, Extra-Urlaubstage einzureichen, da man mehr Urlaubstage opfern muss. Aber es kann so hilfreich sein, sich vor der Reise ein bis zwei Tage frei zu nehmen, um wirklich entspannt losfahren zu können und um so Stress zu verhindern“, erklärt der Migräne-Coach.

Gleiches gilt für die Zeit danach. Die Expertin sagt: „Geben Sie sich und Ihrem Migräne-Hirn genug Zeit, um wieder in den Alltag zu finden und um alles zu verarbeiten. Die Rückreise steckt einem noch in den Knochen, die Arbeit steht unter Umständen schon am nächsten Tag bevor und das kann für viele (emotionalen) Stress bedeuten. Hinterfragen Sie stets, was Ihnen selbst gut tut.

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Meike Statkus
Meike Statkus ist Migräne-Coach.
Nina Schöner

4. Tipp zur Migräne-Vorbeugung: Bloß nicht alles auf einmal unternehmen wollen!

Klar: Ist man vor Ort angekommen, möchte man am liebsten so viel erleben, wie nur möglich. „Wenn um vier Uhr nachts der Flieger geht und man früh morgens schon am Zielort ankommt, freuen sich viele darüber. Schließlich hat man ja noch den ganzen Tag vor sich!“ Doch Vorsicht, warnt Statkus: „So eine Anreise wird oft unterschätzt. Kommen Sie erst einmal in Ruhe an.“

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Vor Ort gilt: Kontrollieren Sie Ihren Input. Viel zu erleben, sei nicht gleichzusetzen mit einem guten Urlaub – vor allem wenn die Folge eine Migräne-Attacke ist. Lieber entspannt weniger Sehenswürdigkeiten anschauen, anstatt jeden Tag woanders hinzufahren und sich zu stressen. „Das Migräne-Hirn hat sowieso schon genug mit den neuen Reizen im Urlaub zu tun.“

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