Nach Spurensuche in BerlinLöwin oder Wildschwein? Das Ergebnis der Laboranalysen ist da

Die Auflösung des Sommer-Rätsels!
Diese Frage hält Berlin und ganz Deutschland auf Trab: Wildschwein oder Löwin? Ja, was ist es denn nun? Nachdem die Suche vor wenigen Tagen ein Ende genommen hat, sollen Laboranalysen von Kot- und Haarproben Klarheit bringen. Das Ergebnis zeigt: Es ist keine Löwin!

Ergebnis der Kot- und Haarproben bringen Gewissheit

Noch nie wurde das Ergebnis einer Kotprobe mit mehr Spannung erwartet! Die Analysen haben gezeigt, dass es sich nicht um eine Löwin handelt. Nach der Auswertung der Haarprobe steht fest: Es war keine Großkatze rund um Berlin unterwegs. Das sichergestellte Haar habe „eine Grundsteifigkeit, sprich, es ließ sich nicht verformen, sondern es nahm immer wieder seine gebogene Form ein. Es hatte außerdem ein zerfasertes Ende und war an seinem Anfang (Hautseite) dunkel (fast schwarz)“, teilt die Pressesprecherin des Büros des Bürgermeisters, Martina Bellack, mit.

Visuell deutet es also auf ein Wildschweinhaar hin. Zwar liegen dem Labor zum Vergleich keine Wildschweinhaare vor, Löwenhaare jedoch schon, heißt es.

Bei der Kotprobe müssen ebenfalls weitere Untersuchungen gemacht werden, um ganz sicher zu gehen. „Nach ersten Untersuchungen zeige sich in der Laborprobe aber ein hoher Anteil an Pflanzenmaterial, was dagegenspricht, dass es sich um ein hauptsächliches Fleisch fressendes Tier handele“, sagt Martina Bellack.

Am Dienstag ist dann auch endlich die Kotanalyse ausgewertet:

„Der untersuchte Kot weist 100 Prozent Wildschwein-DNA auf“, sagte Martina Bellack, Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow am Dienstag dem Tagesspiegel. Eine Haaranalyse stehe aber noch aus.

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Videoaufnahme einer vermeintlichen Löwin aufgetaucht

Ein kurzer Videoausschnitt sollte sie zeigen: die herumstreunende Löwin. Doch Experten sind sich uneinig: Die Aufnahme sei zu ungenau, um sagen zu können, dass es sich dabei um eine Löwin handele. Andere sind sich sicher, dass es sich um ein anderes Tier handelt.

Die Polizei musste die kurze Videoaufnahme trotzdem ernst nehmen, denn was wäre, wenn es doch eine herumstreifende Löwin in Berlin gibt? Die Polizei suchte mit mehr als hundert Beamten, mit Hubschraubern, Wärmebildkameras und Fährtenhunden nach dem Raubtier. Während des 30-stündigen Einsatzes konnten jedoch keine gesicherten Beobachtungen gemacht werden. (amp, mit dpa)

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