Ist das echt oder echt gutes Marketing?

Sie trauen ihren (Aug)äpfeln nicht! DAS entdecken Ärzte bei einer Darmspiegelung

Bei einer Darmspiegelung finden Ärzte einen Fruchtaufkleber
Da hatte der Patient wohl ziemlich Hunger. Er hat einen Apfel gegessen, aber vorher nicht dran gedacht, den Aufkleber zu entfernen.
Jam Press

An apple a day, keeps the doctor away.“ Dieser Apfel aber zieht die Aufmerksamkeit der Mediziner auf sich.
In Madrid hat ein Patient eine Darmspiegelung bekommen. Als die Ärzte das Foto sehen, trauen sie wohl ihren Augen nicht. Darauf zu sehen: Der Aufkleber eines Apfels – vollkommen intakt, sogar den Namen der Firma kann man noch darauf lesen. Das Foto geht gerade viral. Und alle fragen sich: Ist das echt oder ein einfach ein echt guter Marketing-Gag?
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Sticker klebt am Dickdarm

Da hatte wohl jemand großen Appetit, hat den Apfel heruntergeschlungen und vergessen vorher den typischen, kleinen Aufkleber abzumachen. Aufgefallen ist das erst beim Arzt in Madrid. Das Bild der Darmspiegelung zeigt, wie der Sticker am Dickdarm klebt. Hellblau ist er, mit heller Schrift steht drauf: „Frutas Carpio Córdoba“ – der Name der spanischen Firma.

Benutzerin Mery Fuentes teilt das Bild bei X (ehemals Twitter) und schreibt dazu ironisch: „Medizin ist wunderbar.“ Der Post wurde inzwischen von rund 4,5 Millionen Menschen gesehen und von vielen kommentiert.

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„Es ist unmöglich!“: Meinungen gehen auseinander

Apotheker Álvaro Fernández, der auf Instagram und TikTok medizinische Erklärvideos postet, greift das Viral-Foto auf. Er ist skeptisch, dass es echt ist. „Das kann nicht stimmen. Der Dickdarm ist praktisch am Ende des Verdauungstraktes. Damit der Aufkleber dort ankommt, muss er durch den Magen mit seinen superstarken Magensäuren und durch den gesamten Darm. Und natürlich ist nicht einmal die Schrift verschwunden. Sogar der Kleber funktioniert noch. Es ist unmöglich.“

Die User sehen das teilweise anders. „Der Aufkleber ist aus Plastik, er wird nicht durch die Magensäure angegriffen“, kommentiert einer. Ein anderer erzählt von einer eigenen Erfahrung: „Ich habe einmal einen Apfel mit einem Aufkleber gegessen und als ich auf die Toilette ging, kam er wie neu wieder raus. Ich kann bestätigen, dass es möglich ist.“

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War das alles also nur eine Marketingstrategie?

Unternehmenschef Javier Rovira bringt Licht ins Dunkle. „Alle fragten, ob das geplant war“, sagt er der Nachrichtenagentur Jam Press. „Aber wir betonen, dass es das nicht ist.“ Bekanntheit habe es der spanischen Firma aber trotzdem gebracht. „Einige Designer haben uns sogar gefragt, ob sie unser Logo auf ihre T-Shirts drucken können.“

Rovira habe sich selbst über das Wohl des Patienten informiert, sagt er. Er habe im Krankenhaus angerufen und angeboten, ihm bei „allem, was er brauche“ zu helfen.

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Ist es gefährlich einen solchen Aufkleber zu verschlucken?

Nein! Das sagt Lebensmittelwissenschaftlerin Lara Tiro Jam Press. Gelegentlich solche Aufkleber zu verschlucken, macht nicht krank. Sie betont, dass diese Aufkleber aus Stoffen hergestellt werden, die von der US-Behörde für Lebensmittelüberwachung als sicher eingestuft werden. (sli)