Schmerzen, Unfruchtbarkeit und Co.

Endometriose – wie die Politik betroffenen Frauen endlich helfen will

Schmerzen im Unterleib
Starke Schmerzen im Unterleib kurz vor oder während der Monatsblutung, können auf eine Endometriose hindeuten. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
deutsche presse agentur
von Jonas Damou

Schmerzen, Probleme beim Wasserlassen und sogar Unfruchtbarkeit: Millionen von Frauen in Deutschland leiden unter Endometriose. Das Problem ist mittlerweile so schlimm, dass nun die Regierung Patientinnen helfen – und in die Forschung investieren möchte.

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der sich Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum, im Becken und in den Geschlechtsorganen ansiedelt. „Sowohl die Größe und die Intensität der Gewebewucherung als auch die Ausbreitungsorte sind von Frau zu Frau unterschiedlich.“, heißt es bei Endometriose-Dialog e.V.

Vor allem Frauen im fruchtbaren Alter sind betroffen. Bei den meisten Betroffenen geht Endometriose mit starken Schmerzen einher, die abhängig oder unabhängig vom Zyklus auftreten.

Weitere Symptome von Endometriose sind unter anderem: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, erschwertes und/oder schmerzhaftes Ablassen des Harns oder sogar Unfruchtbarkeit sein!

Lese-Tipp: Endometriose - wie Sie sie erkennen und was wirklich hilft

Wie soll den betroffenen Frauen geholfen werden?

Um das Krankheitsbild zu erforschen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vier Millionen Euro für das Jahr 2023 zur Verfügung gestellt. Die Mittel sollen im kommenden Jahr sogar noch steigen. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. erklärt, was gerade noch falsch läuft: Neben der unterfinanzierten Forschung kritisiert der Verein, dass die Versorgungssituation ungenügend sei, ebenso wie eine unzureichende Kostenübernahme für notwendige Medikamente und Behandlungen.

Neben der Endometriose-Vereinigung machen auch mehrere Bundestagsfraktionen mit Vorschlägen und Forderungen an die Bundesregierung heran.

Die CDU-Fraktion fordert eine nationale Endometriose-Strategie sowie den Ausbau und die Stärkung von Endometriose-Zentren in Deutschland. Es müsse auch dafür gesorgt werden, Leistungen in den Endometriose-Fachberatungen an Kliniken, bei Gynäkologen oder Allgemeinmedizinern ausreichend vergütet und entsprechend abgerechnet werden können.

Die Linken-Fraktion fordert eine Strategie, um die bereitgestellten Gelder „zielführend“ in die Erforschung zu investieren. Dabei ist auch die Rede von einem bundesweiten Endometriose-Register, in dem Daten zum Krankheitsbild und zur Häufigkeit erfasst und überwacht werden können.

Lese-Tipp: Frau bekommt elf Monate am Stück ihre Periode - bis sie endlich eine Diagnose hat!

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„Ich hatte echt Glück, dass meine Frauenärztin auf Endometriose spezialisiert war“

Bis die Diagnose Endometriose gestellt wird, vergehen laut Endometriose Dialog e.V. im Durchschnitt sechs bis zehn Jahre. So lange musste Olympionikin Michaela Staelberg (28) nicht warten. Als bei ihr im Alter von 25 nach einem Jahr mit Schmerzen Endometriose diagnostiziert wird, ist die damalige Profi-Ruderin froh: „Ich hatte echt Glück, dass meine Frauenärztin auf Endometriose spezialisiert war.“ Staelberg trainiert zu dieser Zeit hart für ihren großen Traum – Olympia in Tokio. Sie erinnert sich, dass es damals nicht einfach war, die Erkrankung zu kommunizieren, auch weil in der breiten Gesellschaft noch das Bewusstsein dafür fehlte. Dass sich das langsam ändert, freut Staelberg sehr. Ihr Wunsch ist es, dass die Gelder neben der Erforschung von Endometriose auch dafür genutzt werden, mehr Anlaufstellen für Betroffene zu schaffen.

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