Warum so lange niemand die Endometriose entdeckt hat

Frau bekommt elf Monate am Stück ihre Periode - bis sie endlich eine Diagnose hat!

Morag Smith hat Endometriose.
Morag Smith hat Endometriose.
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Elf lange Monate am Stück hat die Schottin Morag Smith ihre Periode. Schmerzen und Unwohlsein an jedem einzelnen Tag lassen die 27-Jährige durch die Hölle gehen. Ein Gespräch mit einer Kollegin hilft ihr endlich bei der Diagnose.

Horror-Blutungen und Schmerzen seit sie 16 Jahre alt ist

Schon seit sie 16 Jahre alt ist, bekommt Morag ihre Periode. Von Beginn an ist das für sie mit starken Schmerzen verbunden. Heute erinnert sie sich bei „Metro“: „Ich dachte nur: Das darf nicht mein Leben sein, das kann nicht sein.“ Damals hat sie immer wieder in der Schule gefehlt, weil sie sich so oft übergeben musste.

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Jeden Monat dauert ihre Periode zehn bis 14 Tage am Stück. Eine Hormonspirale hilft ihr bei den Schmerzen, sorgt dann aber dafür, dass die Blutung fast ein Jahr andauert. Und das wirkt sich stark auf ihren Alltag aus. „Ich musste immer eine extra Hose oder Strumpfhose mitnehmen. Und so viele Dinge, nur um mich zu versorgen“, erzählt die gebürtige Schottin. Immer in der Angst, dass andere ihre starke Blutung auf ihrer Kleidung sehen könnten.

Die Ärzte bestätigten ihr immer wieder, dass sie nichts an ihrem Leiden ändern könnten.

Endlich steht die Diagnose: Endometriose

Morag Smith hat Endometriose.
Morag Smiths Lust am Sport konnte auch Endometriose nichts anhaben.
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Schließlich spricht Morag mit einer Kollegin über ihre Fehltage auf der Arbeit und die berichtet von dem entscheidenden Hinweis: „Sie sagte: ‘Entschuldige dich nicht, ich habe Endometriose und kenne das Gefühl’, erinnert sich Morag. Damals hatte sie noch nichts von der Krankheit gehört, beschließt aber, sich die Symptome genauer anzusehen und mit ihrem Gynäkologen darüber zu sprechen.

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Nach einigem Hin und Her steht auch für Morag die Diagnose: Sie leidet an Endometriose. Dabei handelt es sich um Auswucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Etwa jede zehnte Frau leidet darunter, die Symptome sind nicht immer eindeutig und werden häufig mit starken Perioden-Schmerzen verwechselt – so wie auch bei Morag.

Lese-Tipp: Endometriose - wie Sie sie erkennen und was wirklich hilft

Thomas Römer vom Evangelischen Krankenhaus Köln-Weyertal und Chef des Endometriose-Zentrums rät im Gespräch mit RTL: "Sobald Sie kurz vor oder während der Monatsblutung regelmäßig Schmerzmittel nehmen müssen, sollten Sie mit Ihrem Gynäkologen über die Möglichkeit einer Endometriose sprechen. Falls der Verdacht, erkrankt zu sein, tatsächlich besteht, sollten Sie nicht vor einer Bauchspiegelung zurückschrecken.“

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Symptome sind für jede Frau verschieden

Für eine solche Operation entscheidet sich auch Morag. Sie übersteht den Eingriff ohne Komplikationen und weiß danach mit Sicherheit: Endometriose ist seit Jahren für ihre unregelmäßige und schmerzhafte Periode verantwortlich.

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„Seit acht Jahren kann ich zum ersten Mal ein normales Leben leben“, sagt sie nach der Operation. Sie fühlt sich mit der Diagnose von Ärzten ernst genommen und weiß genau, was hinter den Schmerzen steckt.

Mittlerweile bekommt Morag ihre Periode noch etwa alle sechs Monate, das liegt auch an der Hormonspirale, für die sie sich entschieden hat. (lra)