#Der Apotheker klärt aufAchtung, Suchtgefahr! Warum ihr Nasenspray nicht länger als eine Woche anwenden solltet

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können nur wirken, wenn wir sie richtig einnehmen.
Auch die Kombi verschiedener Arzneimittel birgt Risiken. Nämlich dann, wenn sich deren Wirkung dadurch abschwächt oder aber verstärkt. Wir verraten, auf was ihr bei der Einnahme von Aspirin, Ibuprofen und Co. achten müsst.
Warum wir Aspirin immer nach dem Essen einnehmen sollten
Acetylsalicylsäure (ASS) hilft bei Schmerzen und Fieber. Der Wirkstoff, der unter dem Namen Aspirin vertrieben wird, hemmt bestimmte Enzyme im Körper. Diese sind an der Entstehung von Prostaglandinen und Thromboxanen beteiligt. „Prostaglandine spielen unter anderem bei der Schmerzwahrnehmung, der Fieberregulation sowie bei Entzündungsprozessen eine Rolle”, erklärt #Der Apotheker in seinem aktuellen Buch „Von Aspirin bis Zink”, das im November 2025 im DuMont-Verlag erschienen ist. Thromboxane hingegen spielen eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung, da sie die Verklumpung von Blutplättchen (Thrombozytenaggregation) fördern und die Blutgefäße verengen.
Wird nun die Bildung dieser Schmerz- und Entzündungsmediatoren durch Aspirin unterbunden, lassen Schmerzen und Fieber nach. Zudem verbessert sich die Fließeigenschaft des Blutes. Unser Herz muss weniger stark pumpen, sodass die regelmäßige Einnahme von ASS das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall senken kann.
Wie bei allem gibt es aber auch Kehrseiten der Medaille: Acetylsalicylsäure fördert indirekt auch die Bildung von Magensäure und hemmt die Produktion von Magenschleim, der die Magenschleimhaut vor der aggressiven Säure schützt. Folglich kann es zu Magenblutungen oder der Bildung eines Magengeschwürs kommen. Das Risiko steigt, je länger und hochdosierter wir ASS einnehmen.
Um das Risiko für Nebenwirkungen zu reduzieren, sollten gesunde Erwachsene daher nicht mehr als drei Gramm ASS pro Tag einnehmen. Ab dem Alter von 65 Jahren sollten es maximal vier Tabletten à 500 Milligramm täglich sein. Das entspricht also höchstens zwei Gramm ASS am Tag. Die Tabletten sollten idealerweise im Abstand von mindestens vier Stunden eingenommen werden. #Der Apotheker rät zudem, Aspirin immer nach dem Essen einzunehmen.. „Das reduziert die direkte Reizung der Magenschleimhaut und macht es etwas besser verträglich”, fasst der Experte zusammen.
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Jetzt ist eure Meinung gefragt!
Warum Ibuprofen 800 Schmerzen nicht schneller lindert als Ibuprofen 400
Ein Schmerzmittel, das vermutlich die meisten von uns zu Hause haben, ist Ibuprofen. Wie Aspirin auch, gehört es zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Es wirkt nicht nur gegen Schmerzen, sondern auch bei Fieber und Entzündungen. Dabei haben wir die Wahl zwischen Tabletten mit 200, 400, 600 und 800 Milligramm Wirkstoff. Bei starken Schmerzen greifen viele instinktiv zur Ibu 800, getreu dem Motto: Viel hilft viel.
Doch dies ist ein Trugschluss, weiß #Der Apotheker. „Während das Risiko für Nebenwirkungen ansteigt, nimmt die schmerzhemmende Wirkung nicht zu, wenn man die Dosis erhöht”, erklärt der Fachmann. Ibuprofen habe einen Ceiling-Effekt. „Das heißt, dass die schmerzhemmende Wirkung gedeckelt ist – und zwar bei 400 Milligramm.” Ärzte verordneten höhere Dosen meist deshalb, weil sie eine stärkere Entzündungshemmung aufweisen. Und ergänzt: „Dabei wirken zwei 400-Milligramm-Tabletten genauso effektiv gegen Entzündungen wie eine 800-Milligramm-Tablette.”
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Vorsicht, Suchtgefahr! Warum wir Nasenspray nicht länger als eine Woche verwenden sollten
Vor allem im Herbst und Winter ist Nasenspray für viele ein ständiger Begleiter. Denn sind Nasen und Nebenhöhlen infolge einer Erkältung dicht, verschaffen ein oder zwei Pumpstöße oft schnelle und langanhaltende Linderung. Verantwortlich dafür sind die im Spray oder den Nasentropfen enthaltenen Wirkstoffe Xylometazolin, Oxymetazolin, Naphazolin und Tramazolin. „Sie alle aktivieren die Alpha-1-Rezeptoren, was die Nasenschleimhaut abschwellen lässt”, erläutert der Experte. Verwenden wir die entsprechenden Sprays wie empfohlen, kommt es nur in der Nasenschleimhaut zur Gefäßverengung. Sie wirken also lokal und genau dort, wo sie wirken sollen. Folglich kommt es durch die Verwendung nicht zur Erhöhung des Blutdrucks.
Dennoch sollten wir Nasenspray und -tropfen nicht öfter als dreimal am Tag und nicht länger als etwa eine Woche anwenden. Ansonsten kann es zum sogenannten Rebound-Effekt kommen, warnt der Experte. „Das heißt, eine verstärkte Schwellung der Nasenschleimhaut tritt ein, sobald die Wirkung des Nasensprays nachlässt”. Dies führe unweigerlich zur weiteren Anwendung des Nasensprays, „sodass aus einer Woche schnell mal zwanzig Jahre werden.” Dieser Effekt ist auch als Nasenspray-Sucht bekannt.
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Warum auch Jungen sich gegen HPV impfen lassen sollten
Hinter der Abkürzung HPV verbergen sich Humane Papillomaviren. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von über 200 miteinander verwandten Viren, die Haut- und Schleimhautinfektionen verursachen können. „Eingeteilt werden diese Viren nach ihrem Risiko: Niedrigrisiko-HPV können Warzen auf der Haut und Genitalwarzen verursachen”, so #Der Apotheker. Die meisten Infektionen verlaufen ohne Beschwerden und heilen oft von selbst aus. „Die Hochrisiko-Typen können Gebärmutterhalskrebs, aber auch andere Krebsarten wie Anal-, Penis- und Rachenkrebs verursachen.”
Um sich vor den durch HPV ausgelösten Krebserkrankungen zu schützen, ist die HPV-Impfung ein wirksames Mittel. In Deutschland sind dabei verschiedene HPV-Impfstoffe verfügbar. „Der am häufigsten eingesetzte schützt gegen neun HPV-Typen”, erklärt der Experte. Seit dem Jahr 2007 wird die HPV-Impfung Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren empfohlen. Da HPV durch Geschlechtsverkehr sowie Haut- und Schleimhautkontakt übertragen werden, sollte die Impfung idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Dabei sind in der Regel zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig.
Seit 2018 ist die HPV-Impfung auch für Jungen empfohlen. Sie können zwar selbst nicht an Gebärmutterhalskrebs erkranken, die Viren jedoch beim Sex übertragen. Zudem schützt die Impfung auch gegen andere Krebserkrankungen wie Penis- und Rachenkrebs. Wurde die Impfung im empfohlenen Zeitfenster verpasst, kann sie bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Gegen eine bereits erfolgte HPV-Infektion ist der Impfstoff jedoch wirkungslos.
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Warum wir keine Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A einnehmen sollten
Vitamin A erfüllt viele zentrale Funktionen in unserem Körper: Es stärkt die Sehkraft, fördert das Zellwachstum und sorgt für ein funktionierendes Immunsystem. Außerdem ist es elementar für gesunde Haut und Schleimhäute, die uns ihrerseits vor dem Eindringen von Krankheitserregern schützen.
Das fettlösliche Vitamin findet sich vor allem in tierischen Produkten wie Leber, Eiern und Milchprodukten. In pflanzlichen Lebensmitteln wie Möhren, Aprikosen und Süßkartoffeln beispielsweise findet sich die Beta-Carotin. Aus diesem Provitamin kann unser Körper bei gleichzeitiger Aufnahme von Fett Vitamin A bilden. Daher ist ein Vitamin A-Mangel in Deutschland eher selten.
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Viel häufiger und gefährlicher ist eine Überdosierung von Vitamin A. Vielen Nahrungsergänzungsmitteln wie Multivitaminpräparaten ist das Vitamin nämlich zugesetzt. Eine Überdosierung kann zu Das wiederum kann Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautveränderungen verursachen. Bei einer mittel- bis langfristigen Überdosierung drohen Knochenprobleme und Leberschäden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, dass Nahrungsergänzungsmittel möglichst kein oder maximal 200 Mikrogramm Vitamin A pro Tagesdosis enthalten sollten.
Bei Rauchern kann eine hohe Aufnahme von Beta-Carotin oder Vitamin A das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das Vitamin ausschließlich auf natürliche Weise über die Nahrung aufnehmen.
Verwendete Quellen: #DerApotheker
































