Jetzt spricht die Kellnerin des „Why not Mallorca“
Brand in Ballermann-Lokal: „Eine Existenz ist zerstört worden - und niemanden interessiert's“
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von Bastian Schlüter & Ingo Wohlfeil
Am 20. Mai ging ihr Arbeitsplatz in Flammen auf. Und niemanden interessiert es. Das sagt Kellnerin Alice K. zu RTL. Ihr Vorwurf: Deutschland nehme Anteil am Schicksal der Kegelbrüder, die seit nunmehr 55 Tagen im Gefängnis sitzen, aber keiner kümmere sich um Wirt Bernd K., der vor den Trümmern seiner Existenz stehe.
Kellnerin fordert Mitgefühl für „Why not Mallorca“-Chef ein
Ortsbesuch in einer Seitenstraße in El Arenal. Dort steht das „Why not Mallorca“. Die Terrasse ist eine Baustelle. Sie wurde neu betoniert und begradigt. Doch noch ist viel zu tun. Nur drei Monate habe der Wirt Zeit, sein Restaurant in einen für die Stadt akzeptablen Zustand zu versetzen. So wollen es die Behörden, berichtet Kellnerin Anja. Und die Zeit läuft schnell ab. Fast zwei Monate sind seit dem Brand vergangen.
K. Ist heilfroh, überhaupt überlebt zu haben. „Hätte ich das Feuer zu spät bemerkt, ich wäre jetzt nicht mehr hier. Ich hatte Glück.“ Aber es ginge ihr nicht um ihre Person, sondern um ihren Chef, Bernd K. „Nie hat man was über ihn gelesen, immer nur über die Jungs“, sagt sie während sie das Trümmerfeld Terrasse inspiziert. „Das ist traurig. Ihm ist alles genommen worden!“ Geld haben sie von der Versicherung keines bekommen, klagt sie. „Keinen Cent! Die Versicherungsmühlen mahlen auf Mallorca langsam!“ Dennoch denkt K. auch an die Inhaftierten. „Wäre da mein Junge dabei, würde ich auch versuchen, ihn freizubekommen!“
Schlussendlich wünscht sie sich mehr Aufmerksamkeit für K. „Er ist jemand, der seine Existenz und sein Geld verloren hat, aber trotzdem weitermacht! Ein bisschen Mitgefühl wäre angebracht!“
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Brand auf Mallorca verursacht rund 150.000 Euro Sachschaden
Nach Angaben des Wirtes seien Schäden in Höhe von rund 150.000 Euro entstanden. Auch ein unter dem Lokal liegendes Bordell wurde in Mitleidenschaft gezogen, ebenso Teile des Hotels „Whala Beach“.
Die dreizehn Kegelbrüder bestreiten ihre Schuld. Das sieht wohl auch die mit dem Fall betreute Staatsanwältin so. Sie hat vor Gericht einen Antrag auf Haftentlassung gestellt. Der urteilende Untersuchungsrichter ist jedoch derzeit im Urlaub. Es kann also noch dauern mit der Freiheit.