Staatsanwalt: „Es war eine Hinrichtung“
Liebes-Dreieck endete tödlich: Mörderin von US-Radstar „Mo“ Wilson schuldig gesprochen
Sie leugnet bis zuletzt, aber außer ihrer Familie glaubt ihr niemand: Kaitlin Armstrong ist eine Mörderin.
Die Yogalehrerin wurde jetzt im US-Bundesstaat Texas für schuldig befunden, die bekannte Radrennfahrerin Anna Moriah „Mo“ Wilson ermordet zu haben. Aus Eifersucht, weil die 25-Jährige eine kurze Affäre mit Armstrongs Freund hatte. Das Strafmaß steht noch nicht fest, der Killerin drohen bis zu 99 Jahre Haft.
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Mord aus Eifersucht auf die Affäre ihres Freundes

Der Fall hatte über die Landesgrenzen hinaus große Aufmerksamkeit hervorgerufen. Es geht um eine Dreiecks-Beziehung. Darsteller: Armstrong, die 35-jährige Yogalehrerin. Ihr Freund Colin Strickland, 37 Jahre alt und Radprofi, Mountainbiker. Und die in den Vereinigten Staaten populäre Anna Moriah Wilson. Die 25-Jährige, genannt „Mo“, hat im September 2021 eine kurze Affäre mit Strickland. Zu diesem Zeitpunkt sind er und Armstrong kein Paar, Strickland sagt, sie hatten eine Beziehungspause.
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Später kommen der Radfahrer und die Yogalehrerin wieder zusammen. Anfang 2022 erfährt Kaitlin Armstrong von der Affäre ihres Freundes mit Mo Wilson. Sie sei außer sich vor Wut gewesen, berichten Freunde. Angeblich soll sie gedroht haben, ihre vermeintliche Nebenbuhlerin umzubringen. Obwohl Strickland wieder mit Armstrong zusammen ist, hat er noch Kontakt zu der jungen Sportlerin.
„Das Letzte, was Mo auf dieser Erde getan hat, war, vor Entsetzen zu schreien“
Beim Prozess wird ein Chat der beiden veröffentlicht. Wilson schreibt ihm, es sei okay, wenn sie nur Freunde blieben. Aber sie wolle gern noch einmal „darüber sprechen“. Als sie kurz vor einem Radwettbewerb in Texas ist, trifft sie sich mit Strickland. Die beiden haben einen schönen Tag, gehen schwimmen, essen abends zusammen. Dann bringt Strickland die 25-Jährige zum Haus eines Freundes in Austin, wo sie übernachten will. Sie wird es nicht mehr lebend verlassen.
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Armstrong weiß, wo sie Wilson finden kann – über die Radsport-App, die Wilson benutzt. Außerdem soll sie das Handy ihres Freundesüberwacht haben. Zu den vielen Indizien, die Armstrong schwer belasten, zählen auch Videoaufnahmen, die ihr Auto rund um die Tatzeit in der Nähe des Hauses zeigen.
Kaitlin Armstrong drohen bis zu 99 Jahren Haft
Die Anklage schildert die dramatischen Umstände ihres Todes. Armstrong schießt ihr zweimal in den Kopf, Mo Wilson liegt verletzt am Boden, als sich ihre Mörderin über sie stellt und mit einem Schuss ins Herz tötet. Staatsanwalt Rick Jones spricht von einer „Hinrichtung“. Es gibt kein Video, auf dem zu sehen ist, wie Armstrong schießt.
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Aber eine Überwachungskamera in der Nähe des Tatortes zeichnet auf, wie Wilson kurz vor den Schüssen schreit. „Das Letzte, was Mo auf dieser Erde getan hat, war, vor Entsetzen zu schreien. Auf diese Schreie folgt ‚Pow! Pow!‘“, so der Staatsanwalt.
Kaitlin Armstrong zeigt beim Urteil keine Regung
Bei Verhören schweigt Armstrong beharrlich, doch die Beweislast ist so groß, dass nur wenige Tage nach dem Mord Haftbefehl erlassen wird. In einer filmreifen Flucht versucht Kailin Armstrong, ihrem Schicksal zu entgehen. Sie nimmt den Pass ihrer Schwester, färbt und kürzt ihre Haare, lässt sich die Nase operieren. Und setzt sich nach Costa Rica ab.
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43 Tage lang gelingt es ihr, sich dem Zugriff der Strafverfolgung zu entziehen. Dann wird sie von der costa-ricanischen Polizei verhaftet und in die USA ausgeliefert. Anfang dieses Monats beginnt der Prozess, dessen Urteil am 16. November feststeht. Kaitlin Armstrong nimmt es äußerlich ungerührt zur Kenntnis. Das Strafmaß steht noch aus, 99 Jahre Haft sind möglich.