Julia (21) aus Polen behauptet: Ich bin Maddie McCann!
RTL Verifizierungs-Experte: Fotos zeigen nicht die gleiche Person
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Ist der Fall Maddie McCann möglicherweise bald gelöst? Mit ihrer Behauptung, das vermisste Mädchen zu sein, kommt Julia W. aus Polen bei TikTok und Instagram zu großer medialer Aufmerksamkeit. Die 21-Jährige behauptet sogar, Maddies Eltern, Kate und Gerry McCann, seien mit einem DNA-Test einverstanden. Unser Verifizierung-Experte hat allerdings Zweifel.
RTL-Experte entdeckt Ungereimtheiten
Sergej Maier vom RTL-Verifizierungsteam hat sich das Profil der Frau angeschaut und einige Ungereimtheiten entdeckt. So sei es verdächtig, dass der Account erst vor wenigen Tagen mit Inhalten gefüllt worden sei.
Außerdem lässt er die angeblichen Beweis-Fotos, Julias Bilder und Original-Fotos von Maddie, von einer künstlichen Intelligenz vergleichen. „Das Tool hat die beiden Fotos analysiert und uns einen Richtwert und einen Wahrscheinlichkeitswert herausgegeben, der uns sagt in erster Linie, dass es nicht die gleiche Person sondern zwei verschiedene Personen sein müssen.“
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Im Video: RTL Verifizierungs-Experte ist skeptisch
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Will Julia mit dem Post nur viral gehen?
Und auch andere Hinweise deuten daraufhin, dass Julia wahrscheinlich nicht die vermisste Maddie ist: Sie suchte schon in der Vergangenheit im Netz Aufmerksamkeit unter anderem mit Gesangsvideos. „Und wir haben Fotos von ihr in einer polnischen Model-Kartei gefunden, was so ein bisschen den Verdacht erhärtet hat, dass jemand einfach viral gehen möchte mit einem Thema", so der RTL-Verifizierungs-Experte.
21-Jährige behauptet: ''Ich bin die vermisste Maddie McCann''
„Kate und Gerry McCann stimmen einem DNA-Test zu!“, schreibt die 21-Jährige auf ihrem Instagram-Kanal „iammadeleinemcann“. Ihr Posting ergänzt Julia W. mit Hashtags wie „blonde“, „girl“ oder „polishgirl“ (zu deutsch: polnisches Mädchen) – sie möchte offenbar nicht nur ihre eigene Identität klären, sondern auch gleichzeitig Aufmerksamkeit und Reichweite generieren. Die McCanns haben bislang keine offizielle Stellungnahme herausgegeben. Verifizieren lassen sich Julias Behauptungen bislang nicht.
Polizei in Breslau ist Fall unbekannt
Die Polizei in Wroclaw (Breslau) hat bisher keine Kenntnis von der Frau, teilte eine Sprecherin auf RTL-Anfrage mit. Julia W. reagierte bisher nicht auf die Bitte, mit RTL persönlich in Kontakt zu treten.
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Theorie der Polizei: Christian B. soll Maddie McCann getötet haben
Das britische Mädchen Maddie McCann verschwand 2007 aus einem Ferienappartement in Portugal. Bis heute fehlt jede Spur von ihr, trotzdem haben die Eltern die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ihr Kind noch lebt. Die Ermittler sehen das anders. Sie glauben, Christian B. hat das Kind umgebracht. Zum Zeitpunkt von Maddies Verschwinden hat der Mann an der Algarve gewohnt. Kurz darauf soll er nach Deutschland geflohen sein. Derzeit sitzt er wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Frau im Knast. Und er soll weitere Sexualdelikte begangen haben.
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Die Staatsanwaltschaft Braunschweig klagte den Mann im Oktober 2022 an. Dabei geht es um Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch mehrerer Frauen und Kinder. Diese Anklage läuft unabhängig vom Fall der vermissten Maddie McCann. „Konkret werden dem Angeschuldigten mit der Anklage drei Taten der jeweils schweren Vergewaltigung und zwei Taten des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen“, so die Staatsanwaltschaft Braunschweig. Auf die Straftaten aufmerksam geworden ist die Staatsanwaltschaft nur durch die Ermittlungen rund um den Fall der vermissten Maddie McCann, betont ein Sprecher auf Anfrage von RTL.
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SPIEGEL TV Doku auf RTL+
Das Verschwinden von Maddie McCann vor fast 15 Jahren gehört zu den größten Rätseln der Kriminalgeschichte. Bislang konnte nicht geklärt werden, wer das dreijährige Mädchen in Portugal entführte. Doch jetzt ist sich die Staatsanwaltschaft sicher, den wahren Täter zu kennen, und steht kurz davor, Anklage zu erheben: Es soll Christian B. (45) sein.
Für die Dokumentation "Verdächtig im Fall Maddie – Wer ist Christian B.?" (hier auf RTL+ anschauen) hat sich SPIEGEL TV ein Jahr lang auf Spurensuche begeben und exklusiv mit Freunden und Weggefährten des Tatverdächtigen gesprochen. Dabei wurden neue Erkenntnisse über den Mann gewonnen, der möglicherweise ein Verbrechen begangen haben soll, das die ganze Welt erschüttert hat.