Maddie McCann verschwand 2007 im Urlaub in Portugal
Fall Maddie: Hat Christian B. ein Alibi? Staatsanwaltschaft widerspricht Spekulationen
Christian B. gilt als Hauptverdächtiger im Fall Maddie McCann
Der Fall Maddie hält die Welt auch fast 15 Jahre nach dem Verschwinden der damals Vierjährigen im Bann. Britische Medien berichten nun, dass der Hauptverdächtige Christian B. für die Tatnacht ein Alibi haben soll. Nimmt der Fall damit jetzt eine spektakuläre Wendung? Gegenüber „RTL“ widerspricht die zuständige Staatsanwaltschaft.
Medien berichten: Hat der mutmaßliche Entführer von Maddie ein Alibi?
Von den neuen Entwicklungen rund um Maddies mutmaßlichen Entführer Christian B. berichtete zuerst die britische „Sun“. Dem Blatt zufolge hätten weitere Ermittlungen in dem Fall ergeben, dass B. ein Alibi für die Nacht, in der Maddie spurlos verschwand, habe.
„Er war 30 Minuten entfernt und in der Nacht, in der sie verschwand, nicht in Praia da Luz am Telefon“, zitiert die „Sun“ eine ungenannte Quelle. Maddie war am 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Polizei hatte B.s Handy zum Zeitpunkt der Tat in dem Ferienort geortet.
Neue Ermittlungen, die der ehemalige Polizist Mark Williams-Thomas leitete, sollen nun ergeben haben, dass nicht B., sondern ein anderer Mann, das Telefon mit sich geführt habe. Dieser Unbekannte sei von der Polizei bislang lediglich als einfacher Zeuge behandelt worden. Williams-Thomas ermittelte im Rahmen einer TV-Doku des britischen Senders „Channel 5“ in Deutschland und Portugal im Fall Maddie.
Fall Maddie: Staatsanwaltschaft hat „keine Kenntnis von einem Alibi“
Die „Bild“-Zeitung berichtet, dass B. von einer Frau entlastet worden sein soll. Der Zeitung zufolge habe diese rund um den Tatzeitpunkt „fast jeden Abend“ Zeit mit dem Hauptverdächtigen verbracht. Ob sie sich auch am Tatabend getroffen hätten, könne sie heute allerdings nicht mehr sicher sagen.
Gibt es nun also eine spektakuläre Wende im Fall Maddie? Ist Christian B. doch nicht der Hauptverdächtige? Die zuständige Staatsanwaltschaft Braunschweig widerspricht den Spekulationen entschieden.
Man habe „keine Kenntnis von einem Alibi“, erklärte Staatsanwalt Christian Wolters gegenüber „RTL“. „Uns gegenüber hat sich weder der Beschuldigte noch sein Verteidiger zur Sache geäußert“, so Wolters. Die Medienberichte bestünden offenbar in erster Linie aus Vermutungen, sagte der Staatsanwalt.
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Christian B. wurde bereits wegen Vergewaltigung verurteilt
Nach Maddies Verschwinden im Jahr 2007 gab es eine internationale Suchkampagne, es wurde eine Belohnung in Millionenhöhe für Hinweise auf ihren Aufenthaltsort ausgelobt, auch zahlreiche Prominente wie David Beckham, Cristiano Ronaldo und Joanne K. Rowling versuchten, bei der Suche zu helfen.
Nachdem viele Spuren über mehrere Jahre immer wieder im Sand verlaufen waren, gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Jahr 2020 bekannt, dass sie im Fall Maddie gegen Christian B. ermittelt. B. ist wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern mehrfach vorbestraft und befand sich zum Zeitpunkt von Maddies Verschwinden in der Region Praia da Luz.
B. war im Dezember 2019 wegen einer Vergewaltigung bereits zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wird zudem beschuldigt, im Jahr 2004 noch eine weitere Vergewaltigung begangen zu haben: In Praia da Rocha soll sich B. an der damals 20-jährigen Hazel B. vergangen haben. Der portugiesische Badeort liegt gerade mal 30 Kilometer vom Ort von Praia da Luz entfernt. Mehr zum mysteriösen Verschwinden von Maddie gibt es in der RTL+ Doku „Maddie - Haben sie endlich den Täter?“ (jda/akü)