Julia W. behauptete: Ich bin Madeleine McCann„Sie ist krank und braucht Hilfe!” Zum ersten Mal spricht der Vater der Fake-Maddie

Vater Jacek glaubt: Darum wollte meine Tochter alle täuschen!
Immer wieder behauptete die Polin Julia W. (24) die vermisste Maddie McCann zu sein, belästigte Kate und Gerry McCann mit E-Mails und Sprachnachrichten und tauchte sogar unangekündigt vor ihrem Haus auf. Erstmals spricht jetzt ihr Vater und versucht zu erklären, was seine Tochter antrieb.
„Du bist nicht mein Vater”
Immer wieder will Vater Jacek versucht haben, seiner Tochter Julia W. eins klar zu machen: Sie ist nicht das Kind der McCanns, sondern seine Tochter. Doch Julia habe seine Bitten und Erklärungen nicht hören wollen − zu groß sei ihre Überzeugung gewesen. „Wir waren mit dem Auto unterwegs, und dann sagte sie zu mir, genau wie damals, als das alles vor ein paar Jahren begann: ‚Papa, ich liebe dich, aber du bist nicht mein Vater, ich bin Madeleine McCann‘“, berichtet Vater Jacek im Gespräch mit der britischen Metro.
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Vater ist sich sicher: Dieser Vorfall veränderte Julia
Nur wenige Jahre habe Vater Jacek mit seiner Tochter zusammengelebt, erklärt der 61-jährige Radiologe weiter. Bis er und Julias Mutter Dorota sich trennten. Danach sei das Mädchen von seiner Mutter und deren neuem Partner großgezogen worden.
In der britischen Metro erklärt Jacek jedoch, dass Julia ein „glückliches, normales“ Mädchen war − bis sie elf Jahre alt war. In jenem Jahr wurde seine Tochter von ihrem Stiefgroßvater missbraucht. Der damals 74-Jährige, den Jacek als „Monster” bezeichnet, wurde 2012 verurteilt.
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Auch eine von Julia W.s Lehrerinnen soll laut Metro im Jahr 2011 in ihren Berichten über die Schülerin festgehalten haben, wie sehr sich das Mädchen nach der Tat veränderte: Julia W. sei plötzlich von dem Wunsch angetrieben worden, „im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen”.
„Julia (...) braucht Hilfe!”
„Julia ist kein schlechter Mensch, sie ist krank und braucht Hilfe! Ich denke jeden Tag an sie und bete, dass sie wieder gesund wird“, sagt Vater Jacek. Rückblickend bedauert er, nicht präsenter im Leben seiner Tochter gewesen zu sein.
Jahrelang behauptet die heute 24-jährige Polin, die verschwundene Maddie McCann zu sein. Wegen der Belästigung der Eltern des vermissten Mädchens wurde sie Anfang November in Großbritannien verurteilt. Zuvor hatte ein DNA-Test bestätigt, dass Julia W.s DNA-Profil nicht mit dem von Madeleine übereinstimmt.
Ins Gefängnis muss die junge Frau jedoch nicht. Die Höchststrafe für Belästigung beläuft sich in England auf sechs Monate Haft. Julia W. saß jedoch seit Februar 2025 bereits in U-Haft. Die Richterin dazu: „Somit war sie tatsächlich länger in Haft als die Höchststrafe.“
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Der Vermisstenfall Madeleine McCann
Die Britin Madeleine McCann, genannt Maddie, verschwand 2007 im Alter von drei Jahren spurlos im Familienurlaub in Portugal. Am Abend des 3. Mai besuchten ihre Eltern ohne Maddie und ihre zwei Geschwister das nahegelegene Restaurant der Ferienanlage. Bei ihrer Rückkehr war Maddie aus ihrem Apartment verschwunden.

Zuletzt geriet der Deutsche Christian B. als Hauptverdächtiger ins Visier der Ermittler. Mitte September kam er nach Verbüßung einer Haftstrafe in einem Vergewaltigungsfall wieder auf freien Fuß. Zum Verschwinden der kleinen Maddie schweigt er, angeklagt ist er in diesem Fall bisher nicht. Bald wird er Deutschland verlassen dürfen.
Verwendete Quellen: Metro


