Für die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist Christian B. der Täter
Neues im Fall Maddie McCann: Gibt es 2021 eine Mordanklage?
Christian B. steht weiter im Visier der Ermittler
Das mysteriöse Verschwinden der kleinen Maddie vor mehr als 13 Jahren steht seit einigen Monaten wieder im Fokus. Ein Zeugenaufruf im Juni machte weiter Hoffnung auf Aufklärung. Seitdem steht der mehrmals vorbestrafte Christian B. im Visier der Ermittler . Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz, als die Eltern in einem nahe gelegenen Restaurant aßen. Das ungeklärte Schicksal des Mädchens sorgte weltweit für Schlagzeilen. Gelingt 2021 ein Durchbruch?
Hoffnung auf Aufklärung
Im Juni 2020 gaben die Ermittler bekannt, dass ein Deutscher unter Mordverdacht steht. Die Hoffnung stieg, den Fall doch noch lösen zu können. Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig informierten darüber, dass der Verdächtige Christian B. mehrmals wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Eine Resthoffnung, Maddie auch nach so vielen Jahren noch lebend zu finden, verneinten die Ermittler allerdings. «Wir gehen davon aus, dass das Mädchen tot ist», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans Christian Wolters, am Tag nach der Veröffentlichung.
Mit Blick auf 2021 sagte er, dass möglicherweise zumindest einzelne Ermittlungen abgeschlossen werden könnten. «Ob Anklage erhoben und dann auch öffentlich verhandelt wird, vermag ich nicht zu beurteilen», räumte Wolters aber ein. Wann und mit welchem Ergebnis die Ermittlungen im Fall Maddie enden, ist nach Einschätzung der Braunschweiger Strafverfolgungsbehörde noch völlig offen. «Wir hoffen aber, dass wir das Verschwinden Madeleine McCanns aufklären können», sagte Wolters. Eine Vernehmung von Christian B. stehe derzeit noch aus und soll abhängig vom weiteren Gang der Ermittlungen erfolgen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist für den Fall zuständig, weil der Verdächtige seinen letzten deutschen Wohnsitz in der Stadt hatte.
Vier Ermittlungsverfahren gegen Christian B.
Christian B. sitzt aktuell im Gefängnis. Er wurde Ende 2020 von der JVA Kiel ins niedersächsische Wolfenbüttel verlegt. Dort sitzt er eine mehrjährige Haftstrafe für eine Vergewaltigung ab. Auch wegen des Zeugenaufrufs im Sommer laufen mittlerweile insgesamt vier Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten wegen verschiedener Sexual- und Gewaltstraftaten, wie Staatsanwalt Wolters Ende Dezember berichtete. Regelmäßig wurden seit Juni mehr Details über die Vorgeschichte von Christian B. mit Drogendelikten und Diebstahl bekannt. Eine Bekannte beschuldigte ihn und ein Ex-Zellengenosse packte über ihn aus . Seit November steht fest, dass Christian B. noch lange Zeit im Gefängnis sitzen wird. Der Bundesgerichtshofs (BGH) verwarf seine Revision gegen das Vergewaltigungsurteil des Landgerichts Braunschweig. Christian B. muss weitere sieben Jahre in Haft wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin. Diese Tat hat er nach Überzeugung der Richter im Jahr 2005 - rund anderthalb Jahre vor Maddies Verschwinden - im portugiesischen Praia da Luz begangen.
Quelle: DPA / RTL.de