Die Kosten sind seit 2022 noch einmal deutlich gestiegen

Irre Summen: So viel müssen Pflegebedürftige jetzt aus eigener Tasche fürs Heim zuzahlen!

Die Eigenanteile für Pflege sind nochmal krass gestiegen!
Die Kosten fürs Heim haben Pflegebedürftige ohnehin schon stark belastet, aber eine neue Auswertung zeigt: Es wird noch heftiger!

Im Schnitt sind fast 2.600 Euro Eigenanteil fürs Heim fällig!

Wer ins Heim muss, muss auch aus eigener Tasche für den Platz zuzahlen. Der Verband der Ersatzkassen hat diese Zahlungen nun zum Stand 1. Juli ausgewertet, mit besorgniserregenden Ergebnissen.

Im ersten Jahr im Heim waren demnach im bundesweiten Schnitt 2.548 Euro pro Monat fällig - 348 Euro mehr als Mitte 2022. Die Belastungen wachsen damit trotz inzwischen eingeführter Entlastungszuschläge weiter. Warum steigen die Kosten? Ein Grund sind unter anderem höhere Löhne für dringend benötigte Pflegekräfte. Aber auch Kosten für Unterkunft, Essen und Trinken gehen nach oben.

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Eigenanteil für reine Pflege steigt in 12 Monaten um 281 Euro monatlich

In den Summen ist zum einen ein Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu.

Ohne die Entlastungszuschläge wären es im Schnitt für alle nun 2.610 Euro pro Monat als gesamte Zuzahlung, wie aus den Daten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Darunter stieg allein der Eigenanteil für die reine Pflege binnen zwölf Monaten um 281 Euro auf durchschnittlich 1.245 Euro pro Monat.

Seit 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse einen Zuschlag, der mit längerer Aufenthaltsdauer steigt:

  • Den Eigenanteil nur für die Pflege drückt dies im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent,

  • im zweiten um 25 Prozent,

  • im dritten um 45 Prozent,

  • ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.

  • Auch mit dem höchsten Zuschlag gingen die Zuzahlungen aber im Schnitt auf 1.738 Euro pro Monat hoch - das waren 165 Euro mehr als Mitte 2022.

Ausgewertet wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5.

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Es gibt große regionale Unterschiede - hier ist es besonders teuer!

„Wir unterstützen die Maßnahmen für eine faire Bezahlung des Pflegepersonals“, sagte Jörg Meyers-Middendorf, Vertreter des Vorstands beim Ersatzkassenverband. Es könne aber nicht sein, dass stetig steigende Kosten zum Großteil die Pflegebedürftigen schultern müssten. „Wenn der Aufenthalt im Pflegeheim von immer mehr Menschen nicht mehr bezahlt werden kann, läuft etwas gründlich schief.“

Dabei gibt es regionale Unterschiede. Am teuersten war die Pflege im ersten Jahr im Heim in Baden-Württemberg mit nun im Schnitt 2.913 Euro pro Monat - am niedrigsten war die Belastung in Sachsen-Anhalt mit 1.994 Euro. Für Unterkunft und Verpflegung waren im bundesweiten Schnitt nun 888 Euro im Monat fällig, nach 814 Euro Mitte 2022.

Um weiteren Mehrbelastungen gegenzusteuern, hat der Bundestag eine Pflegereform beschlossen. Nach dem Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) werden die Entlastungszuschläge zum 1. Januar 2024 erhöht. Die Details dazu haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Dies dürfte den Trend aber nur kurzfristig abmildern, sagte Meyers-Middendorf vom Ersatzkassenverband. „Es braucht zeitnah eine Lösung zur nachhaltigen Entlastung der Pflegebedürftigen, die nicht allein auf dem Rücken der Beitragszahler lastet.“ (dpa/eku)

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